Bildung Warum sollte das „Lederhosen-Abi“ besser sein?

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„Dann eben anders“, Kommentar im BA vom Donnerstag, 28. November

Wir können dem Hamburger Schulsenator dankbar sein, will er doch zukünftig das bajuwarische Privileg mit festgezurrtem spätem Sommerferien-Beginn brechen und droht, die Ferientermine ohne rollierendes System selbst festlegen. „Viel Spaß auf den langen bayrischen Autobahnen!“, fügte er an die Adresse der Bayern noch hinzu. Er zeigt, wie auch inzwischen andere, den Bajuwaren die Zähne. Denn aus der bayerischen Staatskanzlei tönt es gewohnt arrogant und bundesfeindlich: „Das bayrische Abitur bleibt bayrisch, übrigens genau so, wie die Ferienzeiten bleiben, wir wollen auch die nicht angleichen.“

Dies ist schon ärgerlich genug. Doch mehr nur als starker Tobak ist der bajuwarische Glaubenssatz, das bayerische Abitur, und damit wohl auch das bayrische Schulsystem, sei das Beste im Lande, eine Desavouierung der Lehrkräfte anderer Bundesländer.

Ich frage mich: Warum stellt sich der hessische Kultusminister, oberster „Dienstherr“ von über 40 000 hessischen Lehrerinnen und Lehrern, nicht schützend und dankend für die gute und solide Arbeit vor seine Lehrkräfte? Warum weist er Herrn Söder nicht in die Schranken? Das bajuwarische „Lederhosen-Abi“ – besser?! Wer glaubt denn so was?

Heinz-Jürgen Schocke

Bensheim

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