Gelder von der Europäischen Union als Katalysator

Förderung: Mittel aus EFRE-Programmen erleichtern der Stadt die Finanzierung ihrer Angebote / Gründer profitieren gleich mehrfach

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Investitionen in Existenzgründungen und Wachstumsbranchen zahlen sich langfristig aus. Zunächst aber bedeuten sie finanzielle Herausforderungen für die Kommunen. Gezielten Bewerbungen um Fördermittel der EU kommt daher auch in Mannheim eine besonders große Bedeutung zu.

Rund 45 Millionen Euro Förderung aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) sind in den zurückliegenden 15 Jahren nach Mannheim geflossen. Damit konnten 18 Infrastrukturprojekte mit einem Investitionsvolumen von rund 82 Millionen Euro umgesetzt werden. "Unsere aktive Bewerbung um Fördermittel zielt inhaltlich auf innovative Vorhaben in den Bereichen Musik- und Kreativwirtschaft sowie im Technologiesektor ab", sagt Jürgen Münch, Teamleiter Gründungen & Fördermittel im Fachbereich für Wirtschafts- und Strukturförderung. Weiterhin werden mit den Finanzmitteln Maßnahmen zur "Revitalisierung" von innerstädtischen Entwicklungsgebieten und der Errichtung von Gemeinschaftszentren geschaffen. Räumlich fokussiert sich die EU-Förderung insbesondere auf das Glückstein-Quartier und den Stadtteil Jungbusch.

Die Bewerbung um EFRE-Förderung, aufgeteilt in die zwei Förderphasen - Ziel 2 (2000 bis 2006) und RWB (2007 bis 2013) - folgte dieser Strategie. Sie ist "roter Faden" bei der Erweiterung des MAFINEX sowie der drei Gründungs- und Kompetenzzentren der mg:gmbh, die dieses Jahr ihre Pforten öffnen. . Ebenso zu den geförderten Projekten zählen unter anderem die Popakademie, Musikpark, das Clustermanagement Musikwirtschaft, das Alte Volksbad oder bereits der erste Bauabschnitt des MAFINEX-Technologiezentrums. "Die EFRE-Förderung über zwei Perioden hinweg bot erstmals die Möglichkeit zur massiven Investition in wirtschaftsnahe Infrastruktur, die dazu beiträgt, Arbeitsplätze zu sichern und zu schaffen. Allen Projekten gemein ist, dass sie ohne Förderung nicht hätten realisiert werden können", unterstreicht Münch.

Herzstück für MMT-Campus

Mit der aktuell begonnenen Förderperiode 2014 bis 2020 soll es nun auch die Infrastruktur des Clusters Medizintechnologie maßgeblich voran bringen. So wurde das Business Development Center Medizintechnologie als Herzstück des Mannheim Medical Campus im Januar als Leuchtturmprojekt im RegioWIN-Wettbewerb des Landes prämiert.

Wie wichtig es ist, dass die Stadt Mannheim in vielen Fällen - zuletzt etwa MAFINEX-Technologiezentrum, C-HUB und MATex - als Bauherrin agiert, hebt Stefan Grether hervor. Zum einen schaffe man mit diesen Zentren Werte für die Stadt, zum anderen erleichtere dieses Modell den Zugang zu Fördermitteln, so der Teamleiter Ansiedlung & Gewerbeflächen im Fachbereich für Wirtschafts- und Strukturförderung. Mannheim sei "gut zum Zuge gekommen", sagt Grether, nicht zuletzt, weil in anderen Städten Fördermittel nicht abgerufen worden seien.

Mannheim bemühte sich durch gezielte Förderanträge - etwa für das MATex - und erhielt den Zuschlag. Unter dem Strich, betont Grether, profitierten die Existenzgründer am meisten von der Strategie der Stadt: "Ob in Form attraktiver Räume zu günstigen Konditionen oder einer hervorragenden Betreuung ihrer Geschäftsentwicklung - bei ihnen kommt das Geld an." imp

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