Innenstadt Falschparkende Vereinsmitglieder abends abkassiert

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Die Ausübung eines Ehrenamts berechtigt nicht zum Parken außerhalb gekennzeichneter Flächen." So die Antwort der Stadt Lorsch (Absender: Der Bürgermeister als Ordnungsbehörde) auf meinen Protestbrief gegen ein Knöllchen, das ich abends am Vereinshaus bekommen habe. Mit dem genannten Satz hat die Stadt natürlich Recht. Dennoch möchte ich gerne - halbwegs sachlich, was nicht meiner aktuellen Gefühlslage entspricht - schreiben, was sich zugetragen hat, und jeder möge sich ein eigenes Urteil darüber bilden.

Am Mittwoch, 8. März, parkte ich abends zwischen 19.30 und 21.30 Uhr am Vereinshaus/Giebauer Haus, wo ich in einer ehrenamtlichen Funktion tätig war (Vorbereitung des Märchenabends von Heimat- und Kulturverein und Theaterspielgemeinschaft). Da es regnete (und kalt war), bin ich mit dem Auto dorthin gefahren. Weil sehr viele Lorscher ehrenamtlich beziehungsweise in Vereinen aktiv sind, war der dortige Parkplatz übervoll, und ich parkte am Rand vor dem ersten Eingang - wohlgemerkt: ohne irgendjemanden dadurch zu behindern - eine bessere Lösung fiel mir nicht ein, für Vorschläge für die Zukunft bin ich dankbar. Weitere Autos parkten ebenfalls auf diese Art.

Vereinsleben wird torpediert

Um etwa 21.30 Uhr mussten ich und andere Personen feststellen, dass wir in der Zwischenzeit einen Strafzettel angehängt bekommen hatten - abends um diese Uhrzeit am Vereinshaus, wo viele ehrenamtlich tätig sind und nicht ausreichend Parkplätze zur Verfügung stehen. Nicht nur ich war entsetzt über das Vorgehen.

Auch der Stadt dürfte bekannt sein, dass am Vereinshaus nicht genügend Parkplätze zur Verfügung stehen. Und dann schickt die Ordnungsbehörde an solch einem Abend jemanden dorthin, um Strafzettel zu verteilen? Könnte man nicht meinen, das sei Hohn gegenüber ehrenamtlich tätigen Lorschern, sie noch dafür bezahlen zu lassen, dass sie ihr Fahrzeug am Vereinshaus abstellen - abstellen müssen -, um ihre ehrenamtliche Vereinstätigkeit betreiben zu können?

Meines Erachtens (jetzt bleibe ich nicht sachlich) sollte Lorsch stolz auf sein reges Vereinsleben sein und das nicht auf diese Weise torpedieren. Aber vielleicht ist "korrektes Parken" ja als wichtiger anzusehen . . .

In meinem Protest gegen den Strafzettel habe ich die Stadt gebeten, weitere Parkplätze am Vereinshaus einzuzeichnen oder uns an der alten Feuerwehr parken zu lassen. Oder einfach abends, wenn viele Vereine aktiv sind - und wenn dieses Vereinsleben der Stadt wichtig ist -, ein Auge zuzudrücken. Letzteres ist nicht möglich, wie ich erfahren habe. Mit der Lösung, ehrenamtlich Aktiven Verwarnungsgelder aufzugeben, bin ich jedenfalls absolut nicht einverstanden.

Mein Verwarnungsgeld wurde nicht zurückgenommen, Begründung: siehe oben. Ja, wo die Stadt Recht hat . . . Dennoch bitte ich um eine andere Lösung.

Christine Andes

Lorsch

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