An der Riedwiese Nicht die Bürger gegeneinander ausspielen

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Mit großem Interesse haben wir die Stellungnahme „Neue Gewerbeflächen an der Riedwiese“ der CDU-Fraktion vom 28. Januar zum Bebauungsplan BW 62 „An der Riedwiese Süd“ gelesen. Im Internet ist diese zu finden unter www.cdubensheim.de in der Rubrik „Aktuelles“.

Zur Befriedung der aufgebrachten Bürgerinnen und Bürger in Fehlheim und Schwanheim, deren Sorgen und Anliegen wir nachvollziehen können, soll ein in Fehlheim unter anderem wegen hohen Verkehrsaufkommens störendes Baustoffhandel- und Transportunternehmen nach dem Willen der CDU Bensheim in die Bensheimer Weststadt verlagert werden.

Verlagerung des Problems

Als besonders vorteilhaft wird die hierbei mögliche Erweiterung des Betriebs durch eine Recycling-Anlage für Bauschutt hervorgehoben und nicht zuletzt die danach mögliche wirtschaftlich attraktive Nutzung der in Fehlheim freiwerdenden Fläche für Wohnbebauung.

Diese von der CDU geplante Verlagerung eines bestehenden Problems von einem Wohnquartier der Stadt in ein anderes ist uns völlig unverständlich. Bürgerinnen und Bürger derselben Stadt werden gegeneinander ausgespielt, anstatt nach einer Lösung zu suchen, die für alle tragbar ist.

Kontinuierliche Verschlechterung

Seit mehr als 30 Jahren wohnen wir „Am Bildstock“ und haben in dieser Zeit die kontinuierliche Verschlechterung der Verkehrssituation im Bereich von Wormser Straße und Berliner Ring unmittelbar mitbekommen.

Eine weitere Verschärfung der Verkehrssituation ist unvermeidlich durch die Erweiterungen an der Karl-Kübel-Schule, dem Finanzamt und bei Dentsply-Sirona sowie die im Bau befindlichen beziehungsweise geplanten neuen Wohngebiete auf dem ehemaligen Euler-Gelände, dem Meerbachsportplatz, dem ehemaligen EKZ-Gelände, der ehemaligen Brotfabrik, an der Rheinstraße und in Heppenheim Nord.

Schon heute gibt es oft Stau

Keineswegs sind Wormser Straße und Berliner Ring in der Lage, den zusätzlichen ständigen Lkw-Verkehr der genannten Recycling-Firma besser aufzunehmen, wie Stadtrat Helmut Sachwitz im Bergsträßer Anzeiger vom 9. Februar verlauten ließ. Schon heute kommt es hier zu häufigen, oft massiven Verkehrsstaus.

Im Hinblick auf ihre Bemühungen beim Umweltschutz berichtet die Stadt Bensheim regelmäßig über die großen Anstrengungen, die zur Verbesserung der Luftqualität und zum Lärmschutz im Stadtgebiet unternommen werden oder geplant sind. Maßnahmen zur Reduzierung von Stickoxiden und Feinstaub sind hierbei oberste Themen.

Keine Priorität

Für die durch die Autobahn 5 und die Bundesstraße 47 bereits heute in hohem Maße durch Lärm, Abgase und Feinstaub belastete Weststadt hat dies für die CDU beziehungsweise den Magistrat der Stadt Bensheim offensichtlich keine Priorität, wie die geplante Ansiedlung einer Bauschutt-Recycling-Anlage mit ihren unvermeidlichen Lärm-, Staub- und Abgas-Emissionen verdeutlicht.

Franziska Clar-Bergmann und

Dr. Udo Bergmann

Bensheim

Info: Leserbrief-Richtlinien online unter www.bergstraesser- anzeiger.de/leserforum

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