Mallorca 2008

Mandelblüte auf MallorcaLeserreise vom 22.02. - 29.02.2008

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Heidi Wasser

Nach dem Bustransfer von Schwetzingen, Mannheim und Bensheim, sowie einem zweiten Bus der Leser der Fränkischen Nachrichten aus Tauberbischofsheim, Bad Mergentheim und Wertheim, kommen wir in Frankfurt Flughafen an, um gemeinsam unseren Flug nach Mallorca anzutreten.

Wir erreichen Palma de Mallorca am frühen Morgen bei strahlendem Sonnenschein. Am Flughafen erwartet uns bereits die örtliche Reiseleitung, die uns mit dem Bus zu unserem Hotel S'Olivera nach Pequera bringt.

Keine Insel ist so vielseitig wie Mallorca. Kenner kommen im Frühjahr, die Strände sind noch leer, das Hinterland döst vor sich hin.Wer den Frühling erleben möchte, packt ab Ende Januar die Koffer, dann treiben die Bäume erste Knospen.

Palma de Mallorca
Die Stadt ist alt und jung zugleich, das macht sie so spannend.

Mit dem Bus fahren wir von Peguera zum "Castell de Bellver". Von außen wehrhaft-trutzig, krönt das ehemalige Königsschloss die Stadt. 1309 fertiggestellt, diente es als Residenz Jaumes II.

Heute ist hier ein Museum untergebracht. Der herrliche Ausblick auf Stadt und Hafen lohnt die Auffahrt.

Weiter geht die Fahrt mit dem Bus in Mallorcas quirlige Hauptstadt Palma, deren Zentrum die Kathedrale "La Seu" (Kathedrale des Lichtes) ist. Sie ist die schönste Komposition aus Licht und Stein am Mittelmeer.

Das berühmteste Inselgebäude thront wie eine Glucke über dem Meer. Von außen wirkt das Gotteshaus lange nicht so hoch und licht wie von innen.

Das etwa 110 m lange Hauptschiff fasziniert durch die 14 schlanken Säulen und die Fensterrosen, die bei Sonneneinfall bunte Lichtspiele zaubern. Verzaubern lassen kann man sich auch vom "Gaudi-Leuchter" über dem Altar und von der Riesenkeramik des Mallorquiners Miquel Barceló "Speisung der 5000" in der Petruskapelle.

Neben der Kathedrale ist der Königspalast "Palau de S'Almudaina", einstiger Alkazar des Emirs, später Residenz der aragonesischen Könige. Heute Militärkommandantur und Sitz König Juan Carlos I. wenn er auf Mallorca weilt.

In unmittelbarer Nähe der Kathedrale befinden sich herrliche Stadtpaläste und Jugendstilbauten, u.a. das "Gran Hotel", 1901-1903 erbaut und aufwendig restauriert und in eine Kunstgalerie umgewandelt.

Von den vielen Plätzen Palmas ist der schöne, rechteckige "Placa Major", der Hauptplatz in der Oberstadt, umrahmt von gelben Häuserfassaden und Arkadengängen.

In der Nähe befindet sich die größte Markthalle der Stadt, "Mercat de L'Olivar" mit allem was das Herz begehrt, frisches Gemüse, knackiges Obst, Kräuter, Käse, Fleisch, Fisch und Meeresfrüchte.

Unterhalb der Kathedrale ragt eine Mole ins Meer, die den Fischerhafen begrenzt. Hier legen auch die Schiffe für die Hafenrundfahrten an.


Teil 2

Ausflug in die Mandelblüte
Unsere Fahrt führt uns mit dem Bus von Peguera über Algaida nach Randa, ein am Fuß des "Puig de Randa" gelegenes Dorf. Mallorcas einziger Tafelberg ist mit 542 m die höchste Erhebung des Plá.

Oberhalb von Randa führt die Bergstraße vorbei am Kloster ?Santuari de Nostra Senyora de Gràcia, eine verlassene Einsiedelei aus dem 15. Jh., dem Kloster "Santuari de Sant Honorat" aus dem 14. Jh., noch heute von Mönchen bewohnt, zum Kloster "Nostra Senyora de Cura" auf der Bergspitze. Diese Wallfahrtsstätte entwickelte sich aus einer Einsiedelei zu einem Franziskanerkloster. Es ist das kulturgeschichtlich bedeutendste der drei Klöster.

Zwischen Mandelbaumplantagen fahren wir weiter, vorbei an dem Landstädtchen Llucmajor Richtung Cala Blava. Dort genießen wir die herrliche Panoramasicht auf die Bahia de Palma.

Zurück geht die Fahrt über Palma zu unserem Hotel in Peguera.

 

Inselrundfahrt per Bahn, Bus und Schiff
Von Peguera fahren wir mit dem Bus nach Palma. Dort geht es mit der elektrischen Schmalspurbahn in das 27 km entfernte Städtchen Sóller an der Westküste Mallorcas. Sóller, eine Insel auf der Insel, war das von mächtigen Tausendergipfeln umschlossene Städtchen einst, bis 1912 die heute nostalgische Schmalspurbahn (Ferrocarril de Sóller) aus dem Hause Siemens die bequeme Verbindung nach Palma brachte. Die Fahrt führt uns durch 13 Tunnel, vorbei an Orangengärten und Mandelbaumplantagen.

Dann fahren wir mit der historischen Straßenbahn weiter zum 5 km entfernten Hafen "Port de Sóller".

Spektakulär ist die einstündige Bootsfahrt, vorbei an gigantischen Felskulissen zum Hafen von "Cala Sa Colobra" zur felsengerahmten Mündung des "Torrent de Pareis" (der zweitgrößte Canyon Europas).

Die Geröllmündung des Wildbaches bei "Sa Calobra" ist durch 2 Fußgängertunnel zu erreichen.

Zurück geht es mit dem Bus über die Serpentinenstraße mit einer Höhendifferenz von 800m, vorbei am Wallfahrtsort Lluc zur viertgrößten Gemeinde der Insel: Inca.

Inca - einst römische Siedlung, nicht weit vom Berg "Puig Major" (1445m) entfernt, wurde Ende des 19. Jh. eine Lederstadt, die heute noch floriert.

Nach dem Besuch einer Lederwarenfabrik fahren wir mit dem Bus wieder zu unserem Ausgangsort Paguera zurück.


Teil 3

Formentor
Von unserem Ausgangspunkt durchqueren wir mit dem Bus die mallorquinische Ebene mit Mandelbäumen, Obstplantagen und fruchtbaren Feldern bis zur Stadt Alcúdia. Das Landstädtchen ist hübsch restauriert und von einer mächtigen mittelalterlichen Stadtmauer umgeben.

Wir besuchen den Wochenmarkt, der von Kleidern, Lederartikeln, landwirtschaftlichen Erzeugnissen, alles zu bieten hat.

Weiter geht es zur Halbinsel Formentor, zum Aussichtspunkt ?Es Colomer? Von hier hat man einen spektakulären Ausblick auf die Bucht von Pollença und die zerklüftete Steilküste, die 232 m senkrecht zum Meer abfällt.

Gegenüber liegt der Piratenturm "Talaia d'Albercutx".

Der berühmte Sandstrand "Cala Pi" am nicht minder berühmten Hotel Formentor ist schmal aber sehr hübsch.

Mit dem Schiff fahren wir von der Bucht Formentor - entlang der Steilküste ? zum Hafen von Pollença. Von dem Fischer- und Yachthafen der Bucht erstreckt sich die schönste Fußgängerpromenade der Insel unter uralten Pinien, flankiert von schönen Hotels und Villen der Gründerzeit.

Zurück geht es wieder über die mallorquinische Ebene bis nach Peguera.


Teil 4

Valldemossa und La Granja
Schon die Busfahrt zu unserem Tagesziel, dem ganz abgeschiedenen, in den Bergen liegende, pittoreske Valldemossa, ist ein Erlebnis.

Wenn man von Palma kommt, verschlägt es einem die Sprache, so zauberhaft präsentiert sich das Bergdorf Valldemossa.

Schmale Häuser auf Steinterrassen mit blühenden Gärten, gekrönt von der Pfarrkirche und dem berühmten Kartäuserkloster, in dem der Komponist Frédérik Chopin und seine Dichtergefährtin, George Sand den Winter 1938/39 verbrachten. George Sand setzte mit ihrem Buch "Ein Winter auf Mallorca" der Insel ein erstes Denkmal.

Im ehemaligen Kartäuserkloster befindet sich Chopins Klavier sowie Noten, Bilder und Bücher von ihm. Sehr sehenswert ist die alte Klosterapotheke.

Von den kleinen Blumenterrassen vor den Klosterzellen hat man einen grandiosen Fernblick.

Nicht auslassen sollte man auch den "Palau de Rei Sanxo" mit kostbaren Möbeln und einem kleinen Klavierkonzert.

Probieren sollte man die Spezialität von Valldemossa, ?Cocas de patata? (Kartoffelkrapfen), die es dort in jeder Bäckerei zu kaufen gibt.

Weiter geht die Fahrt, durch das Dorf Esporles zum alten Landgut "La Granja".

Es liegt inmitten eines fruchtbaren, wasserreichen Gebietes, auf dem bereits die Mauren siedelten und die eindrucksvollen, von Windmühlen betriebenen, Bewässerungssysteme bauten.

Nach der christlichen Rückeroberung der Insel wurde die Granja zuerst den Mönchen übergeben, bevor man sie dann im 17. Jh. in einen feudalen Gutshof verwandelte. Die prachtvolle Innenausstattung gibt Aufschluss über den großzügigen Lebensstil mallorquinischen Landadels.

Im Hauptschloss kann man wertvolle Möbel und Gemälde in den vornehmen Wohnräumen und Sälen bewundern.

In den anderen Gebäudeteilen liegen die Werkstätten, Käserei, Weinkeller sowie eine alte Ölpresse.

Seit den 1970er Jahren ist es ein Freilichtmuseum.

In einigen Gebäuden kann man typische mallorquinische Erzeugnisse probieren, u.a. Wurst, Käse, Marmeladen und Weine.

Vom Landgut "La Granja" fahren wir wieder zurück, die kurvige Küstenstraße an der Südwestküste entlang. Eine herrliche Panoramafahrt, vorbei an Terrassengärten und wilden Steilküsten.

Wir fahren durch die beiden felsenfesten Dörfer Banyalbufar/Estellencs, die sich hoch über dem Meer an den Berg klammern. Nach dem Landstädtchen Andratx erreichen wir wieder unser Hotel in Peguera.

Nach einem Tag zur "Freien Verfügung" treten wir unseren Rückflug von Palma de Mallorca nach Frankfurt und Transfer zu den Ausgangsorten an.

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