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Interview: Erfahrungen mit der Anerkennung von Kompetenzen

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Interview:

Wie kam die Idee der Kompetenzanerkennung durch das LifeCycle Portfolio zustande?

Ich bin seit 14 Jahren berufstätig, habe eine sehr verantwortungsvolle Stelle, mein Vorgänger ist mit der Stelle in Rente gegangen. Ich möchte für mich weitere berufliche Felder betreten, habe jedoch "nur" einen Meisterabschluss. Für mich stand die Frage im Raum, ob ich ohne Studium überhaupt noch weitere Entwicklungsmöglichkeiten habe. In der Phase habe ich über unsere interne Personalentwicklung von der Möglichkeit erfahren, meine bisherige Berufs- und Lebenserfahrung im Rahmen einer Portfolio-Analyse mit einem Studienabschluss "vergleichbar" zu machen.

Wie kann man sich so etwas generell vorstellen?

Ich hatte ein zweistündiges Gespräch mit dem Leiter des Com-Unic LifeCycle Portfolios, Herrn Alexander Seiler. Dabei wurde abgeklärt, ob meine Berufs- und Lebenserfahrungen genug hergeben würden, um sich einer solchen Prozedur zu stellen. Aufgrund meiner vielfältigen beruflichen Stationen und Tätigkeiten, wurde dies bestätigt. Anschließend lag es an mir, welchen Abschluss/Richtung ich mir vorstellen konnte. Nach Recherchen und internen Gesprächen entschied ich mich für das angestrebte Ziel, einen technischen Master-Studiengang anzustreben, damit war das nächste Etappenziel klar: Bachelor "Industrietechnik". Danach begann die Arbeit: 5 Wochen Portfolioanalyse in Heimarbeit (5 Tage a 8 - 10 Stunden Arbeit pro Woche).

Wurden Sie dabei unterstützt?

Generell wurde ein Seminar zur Vorbereitung angeboten, aus Zeitgründen konnte ich jedoch nicht teilnehmen. Ein Buch zur Portfolioanalyse diente als Leitfaden. Anfangs habe ich kleinere Pakete jeden Abend an Com-Unic geschickt, ob ich in der richtigen Richtung und der angemessenen Abstraktionsebenen unterwegs war. Später habe ich größere Pakete ohne Feedback erarbeitet.

Was wurde dabei gefragt?

Ich habe meine persönlichen und beruflichen Entwicklungsschritte dargestellt, was ich dabei gelernt habe, fachlich und persönlich, was mein Anteil an einer erfolgreichen Situation war. Wichtig war immer wieder das Feedback eines zertifizierten Sparringspartners (Com-Unic Tutor) und dass ich zumindest für Themenblöcke am Stück auch an der Sache arbeiten konnte. Mit meiner Frau habe ich dabei sehr viele Gespräche über bestimmte Lebenssituationen, Aufgaben und Anforderungen geführt.

Wie ging es dann weiter?

Nach Abschluss der Portfolioanalyse , wurden die hier festgestellten Kompetenzen und Qualifikationen mit meinen Wunschstudiengang, einen Bachelor "Industrietechnik" abgeglichen. Jedes einzelne Modul des Studiengangs wurde geprüft und mit meinen Kompetenzen verglichen. Wenn sowohl Com-Unic als auch die Hochschule zu dem Ergebnis kamen, dass die im Modul notwendigen Kenntnisse bereits von mir erworben worden sind, dann wurde mir dieses Modul für das Studium erlassen. Dadurch haben sich die Studienzeiten und vor allem die Präsenszeiten für mich erheblich verkürzt.

Wie geht es jetzt weiter für Sie?

Im Oktober 2011 habe ich, im Anschluss an meinen Bachelorabschluss, einen berufsbegleitenden technischen Masterstudiengang, 22 Monate, jede Woche Freitag und Samstag 10 Stunden, als Präsenzstudiengang an der SRH Hochschule in Heidelberg belegt.

Welche Kosten kamen bisher auf Sie zu?

2.500,- #20ac für die Erstellung des Com-Unic LifeCycle Portfolios und die Kosten für das Bachelorstudium, die sich durch das Portfolio um 35% reduziert haben. Dann kamen noch die Kosten für den Masterstudiengang auf mich zu (ca. 16.000 #20ac).

Welche Voraussetzungen braucht man, um dieses Prozedere gut zu machen und zu bestehen?

Sehr hilfreich waren die Kurzarbeit und der Urlaub, so war es möglich, konzentriert und am Stück zu arbeiten. Gerade am Anfang ist eine kurztaktige Abstimmung mit Com-Unic unbedingt notwendig. Mit hat das Ziel Masterstudium sehr geholfen, das hat mich immer wieder angetrieben.

Was braucht man persönlich für Voraussetzungen?

Man muss über sich reflektieren wollen und können, sich aus verschieden Perspektiven betrachten können, zentrale Lebensstationen präsent haben.

Für wen ist ein solches Verfahren noch geeignet?

Wenn ich eine berufliche Tätigkeit ausübe, für die ich jedoch keinen Abschluss habe, kann ich mir meine Erfahrungen so bescheinigen lassen. Dies muss dann aber mit deutlich geringerem Aufwand möglich sein.

Absolvent des Com-Unic LifeCycle Portfolios, 2011

www.meinekompetenzen.de

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