Amoklauf der Windindustrie

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Im Odenwald sollen - wie auf dem Bild bei Zottishofen (Baden-Württemberg) - Windräder aufgestellt werden. Leser Dieter Vogt sieht darin eine Zerstörung eines wichtigen Naherholungsgebietes.

© dpa

Zum Artikel "Zehn Windräder im Odenwald genehmigt" vom 2. Januar:

Der Amoklauf der Windindustrie und ihrer politischen Helfershelfer gegen die schönsten deutschen Landschaften hat nun also den Odenwald erreicht. Auch in diesem wichtigen Erholungsgebiet für die Menschen des Ballungsraums Rhein-Neckar wird nun Wald gerodet, werden Zufahrtsschneisen geschlagen und werden lärmende Bauarbeiten beginnen.

Im Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald werden bald Greifvögel und Schwarzstörche von monströsen Rotoren zerhackt und Fledermäuse zerfetzt. Jeden landschaftlichen Maßstab sprengende technische Anlagen, die vom Sockel bis zur Flügelspitze Größenordnungen erreichen, die dem Mannheimer Fernmeldeturm entsprechen, werden die Ästhetik des Landschaftsbildes irreparabel zerstören.

In mehreren Artikeln wurde in den vergangenen Jahren im "Mannheimer Morgen" ausgeführt, dass schon der Anblick einer ästhetisch schönen Landschaft nachweislich die Gehirnfunktion verbessert und einen positiven Effekt auf die Stimmung und geistige Frische von stressgeschädigten Personen hat; so nachzulesen auf Seite 3 am 6. September 2014 unter der Überschrift "Natur als ewiger Jungbrunnen für Körper und Geist".

Und auch am 28. April 2007 erfuhr der Leser unter dem Titel "Die Natur als Doktor": "Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass der Blick über eine weiche, hügelige Landschaft Herzschlag und Blutdruck messbar senkt und damit zum Wohlbefinden beiträgt." Wenn im Odenwald erst einmal die riesigen, den Horizont verstellenden, senkrechten Strukturen der Windräder die weiche, hügelige Landschaft überformt haben werden, wird auch von diesem Mittelgebirge keine günstige Wirkung auf gestresste Menschen mehr ausgehen können. Im Gegenteil: Wie der Münchner Professor Dr. Werner Nohl auf einem Symposium der Universität Duisburg-Essen vortrug (http://www.landschaftswerkstatt.de/dokumente/Essen1-2007.pdf), rufen "die landschaftsuntypischen Drehbewegungen der gewaltigen Rotoren eine hysterische Aufgeregtheit hervor, die das gewohnte Stimmungsbild der Landschaft, und damit die friedvolle Grundbefindlichkeit etwa von Erholungssuchenden völlig aufhebt."

Aber das interessiert die Propagandisten und Profiteure der Windkraft nicht. Denn denen geht es in Wirklichkeit nicht um Klimaschutz, sondern nur um eines: ums Geld. Es geht um die über 24 Milliarden Euro Ökostromförderung, die deutsche Stromkunden auch 2016 wieder bezahlt haben.

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