Zum Thema - Planken-Umbau / Artikel vom 1. August Baumfällung wäre eine Schande

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Wenn es ums Grün geht, sehen viele Bürger Rot, sie protestieren gegen die geplanten Baumfällungen.

© Proßwitz

Es wäre eine Schande, wenn die 97 Bäume auf den Planken gefällt werden. Diese 97 vitalen, gesunden Bäume, wie man derzeit trotz größter Hitze und Belastung für Bäume an den Baumkronen und sattgrünen Blättern erkennen kann, dürfen auf keinen Fall niedergemacht werden. Sie fühlen sich wohl, wir Bürger und die einkaufenden Kunden in Mannheim fühlen sich ebenfalls durch sie sehr wohl. Kein Baumersatz würde die Sauerstoffmenge und die Schönheit und Würde dieser Bäume in den nächsten 20 bis 30 (!!) Jahren ersetzen können. Denn so lange wird es dauern, bis die neuen Bäume die Größe der bisherigen erreicht haben. Diese erneute Baumfällaktion reiht sich ein in eine die Gesundheit und die Lebensfreude gering schätzende Praxis der Stadtverwaltung und Stadtpolitik, siehe Augustaanlage, T4/T5, Platz am Herschelbad. Und nun auch die wertvollste Straße in Mannheim: die Planken. Wir Bürger sollten uns darüber empören und Widerstand leisten: Was zu viel ist, ist zu viel.

Nun sollte es aber nicht nur beim berechtigten Protest bleiben. Es ist auch wichtig, die Argumente der Stadt und MVV zu widerlegen und Alternativen aufzuzeigen. Denn offensichtlich werden diese bewusst nicht diskutiert und politisch erwogen. Zunächst das Technische. Man will die Leitungen unterirdisch offensichtlich (nur) so verlegen, dass diese automatisch die Baumwurzeln verletzen bzw. deren Wuchs beeinträchtigen. Es ist wie bei den Menschen, wenn man ihre Freiheit beschränkt, werden sie krank. Die Bäume werden sogar daran sterben, weil sie keinen Wurzel- sprich Lebensraum mehr haben. Das soll, präventiv, "vermieden" werden, indem man sie lieber vorher gleich sterben lässt. Aber man erwägt nicht, Leitungen auch im Abstand zu dem Umfang der Baumkronen weiter von den Wurzeln weg und auch über- und nicht, wie es offensichtlich geplant ist, nebeneinanderzulegen, um den Bäumen ihren Raum zu belassen. Aber Schutzmaßnahmen für Bäume zu ergreifen, kosten Geld. Ist es denn überhaupt notwendig, die Leitungen durch die Planken zu legen? Welche Alternativen wurden geprüft? Nun das Ästhetische, der Entwurf der Planer. Es ist verständlich, dass Stadt- und Freiraumplaner lieber ein Gesamtkunstwerk für die Planken schaffen wollen. Da passen die vorgefundenen Baumreihen in den Planken nicht optimal in das Gestaltungskonzept. Wenn man von der Stadt vor Beginn der Planung daher mit dem Auftrag den Hinweis erhält, man bräuchte auf die vorhandenen Bäume keine Rücksicht zu nehmen, kann man sich künstlerisch besser verwirklichen. Allerdings sind Planer auch in der Lage, mit Bestandsbäumen hervorragende Entwürfe zu zaubern. Und das Argument, mit einem neuen Gesamtentwurf würde man die Planken "dezent aufwerten", ist lächerlich. Erst kürzlich wurde die Einkaufsmeile deutschlandweit wegen ihrer Spitzenqualität gelobt. Glauben die Stadt und der Einzelhandel, dass man in den nächsten 20 Jahren mit Baby-Bäumchen mehr Umsatz generieren kann? Was wirklich die Einkaufsqualität in den Planken derzeit erheblich, auch ästhetisch, beeinträchtigt sind z. B. der Dreck, hässliche und störende Auslagen der Händler vor den Geschäften, die Stahlrohre als Baumschutz, unkontrolliertes Befahren der Planken u. a. Die gesunden Linden sind es sicherlich nicht. Man kann und sollte den Planern daher nachträglich den (bezahlten) Auftrag geben, eine Alternativplanung unter Einschluss der Bestandslinden vorzulegen.

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