Zu den Leserbriefen von Kurt Krieger ("Historische Chance vertan" vom 4. 12.) und Ulla Hofmann ("Suezkanal öffnen!" vom 27. 11.) kann man leicht noch weitere verkehrspolitische Desaster hinzufügen; eines davon ließe sich vielleicht noch reparieren. Zu den Bemerkungen von Herrn Krieger über den versäumten Ausbau des Rhein-Neckar-Schnellwegs gehört auch der fatale Verzicht auf die Rheinbrücke nach Altrip.
Zu den richtigen Ausführungen über den Suezkanal sei bemerkt, dass es ja, abgesehen von der Verbindung Parkring-Südtangente, keine einzige funktionierende Verbindung zwischen den durch die Bahn getrennten Stadtteilen gibt (Beispiel: man versuche, vom Planetarium zum Lindenhof zu fahren). Der Suezkanal ist gesperrt, ansonsten nur in einer Richtung befahrbar und eigentlich nur als "Schleichweg" zu gebrauchen, die Lindenhofbrücke endet auf der Nordseite im Nichts, der erneuerte Neckarauer Übergang wurde nur zweispurig ausgebaut und weist eine abenteuerliche Verkehrsführung auf, die B 38a ist etwa von Neckarau aus nur über Umwege zu erreichen. Anlässlich des begrüßenswerten Ausbaus der Südtangente hätte es auf der Hand gelegen, ein Projekt zu realisieren, das schon einmal geplant und sogar angefangen war. Manche Mitbürger werden sich schon gefragt haben, warum die Reichskanzler-Müller-Straße durch ein "Tal" führt. Diese Senke war ausgebaggert worden für eine Unterführung sinngemäß zwischen der Landteilstraße (Lindenhof) und der Traitteurstraße (Schwetzinger Vorstadt). Man hatte an eine Schnellstraße Traitteur- und Otto-Beck-Straße gedacht; dieser Teil des Projektes wurde zum Glück nicht realisiert. Die Unterführung jedoch wäre natürlich teuer, würde ein Großteil der Probleme beheben und Neckarau sowie Lindenhof endlich vernünftig mit dem Stadtzentrum verbinden. Eine einfache Sanierung des Suezkanals würde dann ausreichen. Mit dem Neckarauer Übergang könnte man leben.
Zudem würde die Bismarckstraße durch Wegfall eines Teils des Verkehrs Richtung Ludwigshafen deutlich entlastet (Thema Fahrradweg). Platz scheint auch vorhanden zu sein, da man nicht den Eindruck hat, dass sich Investoren um das Gelände an der Südtangente reißen.