Einwände berücksichtigen

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Historische Ansichten im Stadtteil Käfertal: das Alte Rathaus.

© prosswitz

Zum Artikel "Kurz sieht großes Potenzial" vom 13. Januar:

Oberbürgermeister Peter Kurz äußerte beim Neujahrsempfang in Käfertal unter anderem: Wenn es Käfertal gut geht, geht es auch Mannheim gut". Käfertal geht es schon viele Jahre nicht gut. Unter anderem sind auch das Fehlen eines Einkaufsmarktes in der Ortsmitte, die "Zahnstocher" entlang der Mannheimer Straße und die fehlende ebenerdige Querung der B 38 Ursachen dafür, dass immer mehr Geschäfte schließen müssten.

Wird es dem Ortsteil mit den für den Doppelhaushalt 2016/17 "zumindest notwendigen "Weichenstellungen" gut gehen? Fragwürdig? Mittel für die Ortssanierung sind schon jahrelang im städtischen Haushalt bereitgestellt. Warum wurde dann z.B. die für 2015 geplante Querung der B 38 und die Parkpalette am Stempelpark nicht umgesetzt? Antwort: Die gesamte Ortssanierung wird von der Ansiedlung eines Vollsortimenters abhängig gemacht. Für die Stadt geht es dabei nicht nur um das Wohl Käfertals, sondern um den lukrativen Verkauf großer öffentlicher Flächen, die auch Teile des Stempelparks umfassen.

Die berechtigten Kritikpunkte im Hinblick auf den Bebauungsplanentwurf sind bekannt: Das Bauvorhaben sprengt in seinen Dimensionen die Ortsmitte. Um es umzusetzen, sollen 56 unter den Schutzbestand fallende Bäume - darunter auch sehr erhaltenswerte - von 64 gefällt und Grünflächen gerodet werden. Für Gewerbetreibende und Anwohner dringend benötigte Parkplätze sollen wegfallen. Ungeachtet all dessen hielt und hält die Stadt Mannheim unbeirrt an ihrem "Planierungskonzept" fest. Auch um dies durchzusetzen, nahm sie wiederholt die ortspolitisch wichtigen Themen von der Tagesordnung der öffentlichen Ortsbeiratssitzungen. Dies führte dazu, dass immer weniger Bürger die öffentlichen Sitzungen besuchten und der Bezirksbeirat schließlich eine Sitzung boykottierte.

OB Peter Kurz äußerte beim Neujahrsempfang in diesem Zusammenhang: "Wir werden in den kommenden zwei Jahren viel bewegen können, wenn Käfertal sich dann einig ist." Wie soll man eine solche Aussage einordnen oder interpretieren? Vorbehaltlos kann jeder dagegen dem OB zustimmen, wenn er sich wünscht "gemeinsam zu guten Ergebnissen zu kommen". Gemeinsam bedeutet aber, dass berechtigte Einwände, die immer wieder - unter anderem - gegen eine "Planierung" und Entgrünung der Ortsmitte Käfertals vorgebracht wurden, auch berücksichtigt werden.

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