Zum Thema - Windräder im Käfertaler Wald / Artikel vom 12. Oktober Große Bedeutung für die Stadt-Erholung

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Als ich zum ersten Mal von den Planungen hörte, dass Windräder im Käfertaler Wald nördlich des Karlsterns gebaut werden sollen, glaubte ich zunächst an einen Scherz. Bei der Veranstaltung des Nachbarschaftsverbands Heidelberg-Mannheim in Mannheim-Gartenstadt wurde ich dann eines Besseren belehrt. Tatsächlich sollen die behördlichen Voraussetzungen geschaffen werden, damit dort bis zu dreizehn 200 Meter hohe Windräder gebaut werden können.

Die vorgesehene Fläche von 161 Hektar - so groß wie die Fläche Paradeplatz bis zum Schloss, Hauptbahnhof und Wasserturm - ist Landschaftsschutzgebiet, als Immissions- und Klimaschutzwald sowie Wasserschutzwald ausgewiesen. Der Gemeinderat hat 2007 den Käfertaler Wald wegen seiner herausragenden Bedeutung für die Erholung der Bevölkerung zum "Erholungswald" erklärt.

Kritik an den Grünen

Mit jährlich mehr als 200 000 Besuchern ist der Käfertaler Wald das stärkste frequentierte Erholungsgebiet in Baden-Württemberg. Wie kann man die Bedeutung eines Naherholungsgebiets für die Bevölkerung noch mehr herausstellen? Und nun das: Bei der Veranstaltung machten Landtagsabgeordneter Wolfgang Raufelder und Bürgermeisterin Kubala (beide Grüne) mit ihren Aussagen deutlich, dass sie für die Windräder im Käfertaler Wald sind. Man hatte den Eindruck, die Einwände der Bürger wie das Fällen von circa 3000 Bäumen, die zusätzliche Lärmbelastung, die dauerhafte gravierende Reduzierung von Naherholungsflächen usw. prallen an den beiden "Grünenvertretern" ab. Die Aussage von Frau Kubala, die Windräder sind ja in der Nähe der Autobahn A 6 vorgesehen, zeigt, welches Verständnis hier zutage tritt.

Wenn zwei Lärmursachen mit nahezu gleichem Schallpegel zusammen kommen, erhöht sich insgesamt der Schallpegel. Da ein Mindestabstand von Windrädern an Autobahnen vorgeschrieben ist, würde sich zudem der Schallradius auch weiter in das Kerngebiet Karlstern im Käfertaler Wald ausweiten. Hier zeigt sich, dass nicht mehr der Mensch im Vordergrund steht, sondern die Ideologie: Windräder um jeden Preis. Man kann nur hoffen, dass bei den Vertretern der übrigen Parteien im Gemeinderat der Stadt Mannheim die Vernunft siegt und sie für den vollständigen Erhalt des für die Bevölkerung so bedeutenden Naherholungsgebiets stimmen werden. 200 000 Besucher würden es ihnen danken.

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