Zum Thema - RNV in der Friedrich-Ebert-Straße Gutes Training für Rollator-Fahrer

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Durch Neuerungen in der Ebert-Straße befürchtet Leser Rabe Nachteile.

© tan

Es erstaunt mich, wie wenig die Technische Geschäftsführung der RNV die Zugänglichkeit behinderter Fahrgäste zum Öffentlichen Personennahverkehr zu interessieren scheint. Um die Y-Schienenstrecken von der Friedrich-Ebert-Straße in die Hochuferstraße abzweigen zu lassen, wurde für die ursprüngliche Planfeststellung nur ein einfacher Gleisabzweig beantragt.

Noch während des Baues der Streckenteile in der Gartenstadt wird der RNV eingefallen sein, doch mal in den Unterlagen aus frühen 1970er Jahren nachzusehen. Damals schon war eine "Vorsortierung" vorgesehen worden, aber nicht gebaut, weil inzwischen politisch entschieden war, während der Bundesgartenschau 1975 den Luisenpark und den Her-zogenriedpark durch den AERO-Bus, eine Art Luftseilbahn, zu verbinden.

Die jetzt geänderte Planfeststellung durch das Regierungspräsidium Karlsruhe hat viel Geld gekostet! Wegen der Gleisanschlussarbeiten wurde die bisherige Haltestelle "Grenadierstraße" seit dem 30. Juli aufgehoben und durch einen Schienenersatzverkehr ersetzt. Die Ankündigung, die neue Straßenbahn-Haltestelle, statt mit dem Wiederbetrieb der Straßenbahn ab dem 11. September dennoch erst im ersten Quartal 2016 in Betrieb nehmen zu wollen, erregte zunächst keinen Argwohn. Die 60er und 61er Busse wurden auch bis zur Haltestelle "Lange-Rötter-Straße" durchgebunden. Aber die Möglichkeit, die beiden Buslinien an die beiden bisherigen Haltepunkte mit Regenschutzdächern in und bei der Grenadierstraße heran zu fuhren, hat die RNV nicht genutzt.

Nun müssen die Gehbehinderten sowie die Rollator-, Rollstuhl-und Kinderwagenschieber aus dem Bereich des Eisenlohrplatzes bis zur "Lange-Rötter-Straße" humpeln. Somit stellt sich die Frage, ob die RNV Vorkämpfer für eine Rollatorschieberwallfahrt nach Santiago de Compostela in Nordspanien sein will. Eine mehrmonatige Trainingsstrecke wäre jetzt vorhanden. Und ab Hauptbahnhof könnten die Rollator-Wallfahrer z. B. die Pilgerzüge nach Lourdes in den Pyrenäen benutzen und versuchen von dort aus nach Santiago zu kommen.

Es gibt zwar im Vorweg zum Sommer 2016, eine zusätzliche Bus-Haltestelle in der Hochuferstraße bei der Friedrich-Ebert-Straße. Aber wer erfährt das schon? Das Hinweisschild Ecke Ebert-Straße/ Garnisonstraße, wirklich versteckt hinter einem Bauzaun, ist in schlecht lesbarer kleiner Schrift gehalten, wohl um dem kaufmännischen RNV-Geschäftsführer zu beweisen, dass man mit dem Drucker-Toner sparsam umzugehen weiß.

Und sicher deshalb hat man sich jeden Hinweis auf die Zusatz-Bus-Haltestelle erspart. Dort, ohne Regenschutzdach zu warten, und nur 150 Meter weiter zu fahren, verbietet sich, der Mühe wegen, für in der freien Bewegung eingeschränkte Fahrgäste von selbst. Denn raus muss man auch wieder und zur Bahn kommen.

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