Hymne keine "Folklore"

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Zum Kommentar "Deutsche Normalität" vom 3. August:

Dem Kommentator Alexander Müller stimme ich zu 99,9 Prozent zu. Auch ich würde für Jerome Boateng als Kapitän stimmen, wenn ich mitwählen könnte. Nur möchte ich das Mitsingen der Nationalhymne nicht als Neben-Debatte in die Schublade mit der Aufschrift "Folklore" stecken. Wer bei der EM die Inbrunst der Italiener beim Mitsingen erlebt hat, denkt da vielleicht etwas anders. Sicher ist deren Nationalhymne flotter als die deutsche und mancher erinnert sich noch an das Mitdirigieren von Michael Schumacher bei seinen Ferrari-Siegen. Doch der Kapitän der Fußball-Nationalmannschaft hat auch eine Vorbildfunktion.

Es gäbe natürlich auch noch eine einfachere Lösung: Die Sportverbände streichen das Abspielen der Nationalhymnen vor den Veranstaltungen und helfen so ihren Sportlern, die sich nicht mit ihrem Land identifizieren können oder wollen - oder die andere Gründe haben - aus einer prekären Lage. Zugegeben: Ich singe vor dem Fernseher auch nicht die Nationalhymne mit. Jürgen Beres, Mannheim

Der Meinung von Herrn Müller kann ich mich nicht anschließen. Ich finde, unsere Nationalspieler sollten alle die Nationalhymne mitsingen. Als Vorbilder seien hier die anderen Nationalmannschaften genannt. Wir mussten uns lange genug zurückhalten mit unserer Hymne, da immer wieder gleich mit Rechtslastigkeit gewunken wurde.

Ich meine auch, wir haben ein gutes Recht auf unsere Nationalhymne und wenn Herr Müller dies als Neben-Debatte sieht und in die Schublade mit der Aufschrift "Folklore" abtut, finde ich das schon dreist. Eugen Rödel, Ilvesheim