Zum Thema - Anschlag in Paris / Artikel vom 9. Januar Moschee nach Eroberer benannt

Lesedauer

Es drängt mich, zu dem oben angeführten Bericht einige kurze Bemerkungen zu machen. Grundsätzlich finde ich die Stellungnahmen Mannheimer Muslime zu dem Attentat in Paris ebenso angebracht wie beruhigend.

Wenn aber Herr Bilal Dönmez , Vorsitzender der DITIB in Mannheim, meint, der Islam sei eine friedliche Religion, denn "der Koran schreibt ein friedliches Zusammenleben vor", dann scheint er diesen nicht richtig zu kennen, oder er unterschlägt die einschlägigen Suren. Außerdem sollte er der Mannheimer Öffentlichkeit einmal erklären, warum seine Moschee denn den Namen "Yavuz-Sultan-Selim-Moschee" trägt. Selim I. (reg. 1512-1520) ist unter den osmanischen Sultanen bekannt als der größte Eroberer, Verfolger religiöser Minderheiten und "Ketzer" und Mörder seiner Verwandten.

Nicht umsonst wird er "Yavuz" genannt, an seinen Händen klebte reichlich Blut. Weshalb heißt die große Mannheimer Moschee nach ihm?

Es gibt in der türkischen Geschichte ja wahrlich sanftmütigere Sultane, wenn es denn, im 20./21. Jahrhundert, unbedingt ein Sultan sein muss. Vielleicht, dies ist nur ein Vorschlag, könnte sich die muslimische Gemeinde an der in Mannheim üblichen Sensibilität beim Umbenennen öffentlicher Einrichtungen (Peter-Petersen-Gymnasium) ein Beispiel nehmen.

Mehr zum Thema

Türkisch-Islamischer Kulturverein Moschee-Neubau prägt das Straßenbild

Veröffentlicht
Mehr erfahren