Opfer- geht vor Täterschutz

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Zum Artikel "Vergewaltigung am Wasserturm" vom 19. Januar:

Diese Tat hat mich zutiefst entsetzt. Das Opfer dieser Vergewaltigung hat mein größtes Mitgefühl. Keine Frau möchte einem Sexualdelikt zum Opfer fallen. Es ist eine Horrorvorstellung. Ich bin Ihrer Zeitung dankbar, dass Sie endlich von diesen, in den letzten Wochen gehäuften Sexualdelikten in unserer Stadt und im Umkreis in einem entsprechenden Format - sogar auf der Titelseite berichten. Nur so wird jedem politisch Verantwortlichen klar gezeigt, was hier geschieht.

Höhere Polizeipräsenz

Frauen werden zunehmend Opfer von Sexualdelikten. Die Polizei schafft es anscheinend nicht, der Täter habhaft zu werden. Stattdessen werden irgendwelche Statistiken veröffentlicht, die jedoch zurzeit nicht zur Beruhigung der Situation beitragen. Diese Täter sind immer noch unterwegs.

Wir brauchen dringend in der Innenstadt Videoüberwachung und in Nordbaden aufgrund der hohen Flüchtlingszahlen eine deutliche höhere Polizeipräsenz zum Schutz der Frauen. Nicht zuletzt durch die Kölner Vorkommnisse wurde uns verdeutlicht, dass es unter den Flüchtlingen Männer gibt, die Sexualdelikte begehen. Dem müssen wir entgegenwirken. Opferschutz vor Täterschutz (egal ob Flüchtling oder nicht).

Eine überregionale Zeitung mit Ihrem Renommee sollte in einer Polarisierung Deutschlands, was die momentane Ausländer-/Flüchtlingsproblematik angeht, doch eher Zurückhaltung üben. Es sei denn, Sie möchten mit Ihrer Berichterstattung, wenn ich das überhaupt so bezeichnen soll, die Neonazis und andere rechte Gruppen auf den Plan rufen.

"Unbegreiflich für mich"

Wäre die Straftat von einem Deutschen verübt worden, wäre die ganze Story maximal als Randnotiz erschienen. Ich frage mich also, was um alles in der Welt hat Ihren Redakteur dazu hinreißen lassen, ausgerechnet diese Nachricht so in den Vordergrund zu stellen. Unbegreiflich für mich. Ich schwanke zwischen Wut und Enttäuschung. Sollten Sie in Zukunft mit dieser Art von Aufmacher Ihre Auflage steigern wollen, dann möchte ich Ihnen heute schon mitteilen, dass Sie dann mindestens einen Abonnenten weniger haben werden.

Ich wünsche mir in Zukunft wieder eine respektvolle Berichterstattung.