Reisemobilstellplatz ist eine falsche Entscheidung

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Zum Artikel "Stellplatz im Februar in Betrieb" vom 9. Dezember:

Der "Mannheimer Morgen" berichtete am 9. Dezember, dass der Reisemobilstellplatz im Gewerbegebiet Mühlfeld im Februar 2017 in Betrieb gehen wird. Die Errichtung der künftigen Stellplatzanlage soll demnach mit Kosten in Höhe von rund 600 000 Euro verbunden sein.

Das sind Steuergelder! Angesichts der unklaren Akzeptanz der Anlage durch die Reisemobilfahrer ist diese Investition äußerst mutig. Warum? Weil den Bedürfnissen und Wünschen der künftigen Gäste kaum Rechnung getragen wurde. Schade und traurig! Das wichtigste Kriterium, die erlebnisnahe und ruhige Lage, ist für viele Reisemobilfahrer entscheidend. Die Gäste wollen gerne durch eine fußläufig erreichbare nahe Stadt bummeln, sich von den interessanten Auslagen des Einzelhandels anlocken lassen, und auf dem Weg ein gemütliches Restaurant zur abendlichen Einkehr entdecken können.

"Charme" eines Gewerbegebietes

Die Gäste sollen doch Geld hierlassen, zugunsten von Gastronomie und Einzelhandel! Das alles bietet der Stellplatz leider nicht. Dafür den "Charme" eines Gewerbegebietes, weite Wege zu Supermärkten, eine hohe Geräuschkulisse - auch diese Gäste haben Ruhebedürfnisse! - und ein Toilettenhaus für Behinderte. Die ist überflüssig wie ein Kropf. Denn jedes Reisemobil verfügt über eine bordeigene Toilette, die von allen Insassen benutzt werden kann. Ein entsprechendes Angebot im Bereich des Friedensplatzes wäre zwar nicht ideal, würde aber von so manchem Reisemobilfahrer angenommen werden. Schade, diese Chance wurde leider vertan.