Zum Thema - Berichterstattung über Anschlag in Paris Trauriger Höhepunkt

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Seit geraumer Zeit können langjährige Leser dieser Zeitung beobachten, wie ganzseitige Anzeigen und groß formatige Bilder belanglosesten Inhaltes den redaktionellen Teil zunehmend in den Hintergrund drängen. Nicht selten entsteht dabei der Eindruck, als müsse das Layout mit läppischen Bildchen redaktionelle Leerstellen kaschieren.

Der unverzeihliche Missgriff vom 8. Januar, die Titelseite mit dem Eyecatcher irgendeines Schlagersternchens zu gestalten, ist deshalb der traurige Höhepunkt einer niveau-reduzierenden Entwicklung, in der eine Tageszeitung zum Bilderblatt verkommt.

Kein Aufschrei auf der Titelseite

Der Mord an den "Charlie Hebdo"-Redakteuren in Paris kann in diesen wüsten Zeiten morgen auch an Journalisten dieser Zeitung erfolgen. Umso dringlicher wäre ein gestalterischer Aufschrei auf der Titelseite gewesen, so wie ihn viele Zeitungen der Republik fertiggebracht haben. Dass dieses beim "Mannheimer Morgen" nicht gewollt war, hat der neue Chefredakteur Dirk Lübke in seiner geschwurbelten Rechtfertigung vom 9. Januar ja mehr als deutlich gemacht.

Angesichts der Monopolstellung des Blattes in der Region tragen Eigner und Geschäftsführung die Verantwortung für den Ge- und Erhalt journalistischer Qualität. Handlungsbedarf ist dringend angesagt.

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