Zum Thema - Abwärtstrend der Mannheimer SPD Vieles schief gelaufen

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Nun folgt des Dramas zweiter Teil für die Mannheimer SPD. Nach dem herben Wahlverlust zum Gemeinderat werden auch die Sitze in den Bezirksbeiräten weniger, und ehemalige Hochburgen gehen verloren. In Mannheim-Rheinau ist wegen der unzureichenden Berücksichtigung des Ortsvereins bei der SPD-Kandidatenliste der komplette Vorstand zurückgetreten. Kein Vertreter der Rheinau war unter den ersten 15 Listenplätzen zu finden.

Prompt verliert die SPD über fünf Prozent im Stadtteil und damit zwei von fünf Bezirksbeiratsmandaten. Der eloquente und stark im Stadtteil verankerte Vorsitzende der Rheinauer SPD, Kurt Kubinski, tritt von allen Parteiämtern zurück. Er tritt nach über vier Jahrzehnten aus der SPD aus. Kurz und knapp seine politische Begründung. Dabei weiß jeder, dass sich bis zu solch einem Schritt, bei einem Menschen wie Kurt Kubinski, vieles aufgestaut haben muss. Da ist sicher vieles in der SPD schief gelaufen. Aber Kurt Kubinski will sein ehemaliges Nest nicht beschmutzen und lässt es bei ein paar grundsätzlichen Anmerkungen. Dabei gäbe es sicher viel zu erzählen. Der Rheinauer ist ein politisches Schwergewicht im Stadtteil, kein Sprechblasenproduzent, sondern geradlinig und unbequem.

Ein großer Verlust für die Sozialdemokraten, nicht nur auf der Rheinau! Aber es ist kein einmaliger Ausrutscher, wie man vielleicht vermuten könnte. Nein, Gunther U. Heinrich, genauso ein Urgestein auf der Vogelstang wie Kurt Kubinski auf der Rheinau, machte ähnliche Erfahrungen. Er wurde bei der Wahl der SPD-Bezirksbeiräte für die Vogelstang auf die Seite bugsiert. Er warf die Brocken hin, wurde dann aber von der ML in den Bezirksbeirat gehievt. Ein weiterer Verlust für die SPD Mannheim. Die ehemals stärkste Mitgliederpartei erodiert seit Jahren, nun auch in Mannheim. Damit gehen wichtige Bindeglieder zwischen Bevölkerung und Politik verloren. Ich schätze diese SPD-Vertreter. Sie wissen, wo sie herkommen. Davon gibt es in der Politik immer weniger. Glücklicherweise führt Kubinski alle seine ehrenamtlichen Aktivitäten außerhalb der SPD in Rheinau weiter. Und das ist gut so!

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