Was Leser über das Radfahren in Mannheim denken

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Zum Artikel: "Da wird man nervös und fällt" vom 13. Juli:

Manchmal braucht es Miseren wie diese, um Schwachstellen deutlich werden zu lassen. Es fehlt ein kommunaler Grundsatzbeschluss des Stadtrates, der dem Ausbau von Radwegen Priorität einräumt. Die Belange von Radfahrern kommen in Seckenheim - und nicht nur hier - seit langem zu kurz. Parkplätze, Autos und die Straßenbahn haben Vorrang. Die Bürgerbeteiligung ist in diesem Punkt gescheitert, weil die Stimmen stärkerer Interessengruppen lauter waren und die Planenden Argumente oft nach Vehemenz statt nach Stringenz gewertet haben. Im Beteiligungsverfahren wurde oft auf die Probleme hingewiesen.

Wie gut, dass die Planung trotz aller Probleme den Richtlinien entspricht - da stürzt man als Radfahrer schon viel beruhigter. Dass der ADFC - wie von der RNV behauptet - an der jetzigen "Lösung" mitgewirkt hat, stimmt so hoffentlich nicht - es wäre eine Blamage. Vielleicht ist diese Form des unregulierten Chaos' heimliches Programm. Im Bereich der Planken kommt es definitiv an seine Grenzen, weil es die Gefährdung ausgerechnet der schwächsten Verkehrsteilnehmer zum Programm macht. Die Pfeile, die die Radfahrer so nett zwischen die Straßenbahnschienen schicken, werfen in der jetzigen Form mehr Fragen auf als dass sie Probleme lösen. Der "MM" könnte sich große Verdienste erwerben, wenn er hartnäckig und zügig zu einer Beantwortung beitragen könnte.

Ansonsten hat ja auch jede Misere ihr Gutes. So wie jetzt die Verkehrssituation ist, reichen pro Stunde zehn mutige und sich vorschriftsmäßig verhaltende Radfahrer aus, um die Seckenheimer Hauptstraße doch noch in einen verkehrsberuhigten Bereich zu verwandeln - was ohnehin von Anfang eine der besseren Lösungen gewesen wäre.

Zum Bericht "Ausschuss für ,Monnem Bike'" vom 20. Juli:

Warum der Einzelhandel nicht zum Jubiläum an einem Tag den Radlern den roten Teppich ausrollen möchte, ist wirklich nicht nachvollziehbar. Denn: Die Zukunft des Stadtverkehrs gehört dem Fahrrad und das Auto der Zukunft fährt elektrisch - oder gar nicht! Wetten, dass?

Stadtmobil versucht seit einem Jahr ein bereits vorhandenes Elektroauto an einem festen Platz mit Ladesäule seinen Kunden anzubieten, scheitert aber bisher am Widerstand oder an schlichter Ignoranz städtischer Parkhausbetriebe oder Wohnungsbaugesellschaften und MVV. Wie peinlich ist das denn?

Daher schlage ich diesen Kompromiss vor, der beide Probleme lösen kann: Am autofreien Wochenende dürfen nur Fahrräder und reine Elektrofahrzeuge in den Quadraten fahren, letztere nur zu den Parkhäusern mit Ökostrom-Ladesäulen. Die Stadtbahn bleibt dabei die beste Form der Elektromobilität.

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