Wer trägt die Kosten für die Atommüllentsorgung?

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Zum Leserbrief von Gerhard Bleckmann vom 7. März zum Thema Energiewende:

Wenn Sie über Kosten, die uns die erneuerbaren Energien aufbürden, klagen, dann schließen Sie bitte folgende Überlegungen in Ihre Kalkulation mit ein: Ende 2022, wenn das letzte deutsche Atomkraftwerk außer Betrieb gehen wird, werden die Atomkonzerne etwa 17 000 Tonnen (29 000 Kubikmeter) hoch radioaktiven Müll angehäuft haben.

Ein Endlager gibt es nicht

Ohne einen Atomausstieg wären es bis 2040 etwa 40 000 Tonnen. Dieser gefährliche Müll muss bis zu einer Million Jahre sicher isoliert gelagert werden. An schwach- und mittelradioaktiven Abfällen werden bis 2040 rund 280 000 Kubikmeter angefallen sein, das ist dann knapp das Zehnfache des hoch radioaktiven Abfalls. Weitere etwa 300 000 Kubikmeter werden durch den Abriss der Meiler hinzukommen, das heißt es wird etwa 600 000 Kubikmeter schwach- bis mittelradioaktiven Abfall zusammenkommen. Für den Rückbau der Atomkraftwerke einschließlich deren Entsorgung werden die Kosten auf rund 44 Milliarden Euro geschätzt.

Ein Endlager für den hoch radioaktiven Müll gibt es in Deutschland (und der ganzen Welt) bis heute nicht. (Deshalb sind alle Castoren bis jetzt oberirdisch gelagert). Ein sogenanntes Versuchsendlager ist Asse II, die dortigen Probleme sind hinlänglich bekannt. Eine halbwegs vernünftige Abschätzung der Kosten eines Endlagers, einschließlich dessen Betrieb und Überwachung über den oben genannten Zeitraum, ist vermutlich auch von absoluten Experten nur ganz schwer vorzunehmen.

Die Risiken einer Lagerung über einen so langen Zeitraum sind erheblich, sollen aber hier nicht Gegenstand der Betrachtung sein. Und jetzt dürfen Sie raten, wer die Kosten trägt, die uns die Atomkraft aufbürden wird.

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