Zum Thema - Kunsthalle Widerstand aufgeben

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Zwei Veranstaltungen haben die Gegner des Kunsthallenneubaus am Friedrichsplatz abgehalten. Eine Menge Papier wurde in die Briefkästen der Bürger gesteckt. Eine Online-Petition ist gestartet worden. In monatelanger Arbeit kamen aber nicht einmal 2500 Unterschriften zusammen. Der vorgestellte Alternativ-Plan - Erhalten und Sanieren des Mitzlaffbaus, Neubau an der Ecke Seckenheimer-/Roonstraße - hat sich endgültig als Luftschloss herausgestellt.

Dafür gibt es schlicht kein Geld. Die 50 Millionen Euro der Hector-Spende stehen dafür nicht zur Verfügung. Die Folge: Es gäbe keinen Neubau. Die Stadt müsste sämtliche Kosten für die Sanierung selbst tragen, gut 30 bis 40 Millionen Euro. Dazu kämen noch die bisher in das Bauvorhaben gesteckten Millionen, die von der Stadt ohne Gegenleistung bezahlt werden müssten.

Ein Minderheitenstandpunkt

Einige Jahre geht es vielleicht noch mit dem alten maroden Bauzustand. Wer die Chance zum Neubau jetzt nicht ergreift, bürdet einer kommenden Generation diese immer teurer werdende Aufgabe auf.

Das ist mit Sicherheit nicht die Meinung der Mehrheit der Mannheimer. Die Geschäftsleute rund um den Friedrichsplatz haben sich nahezu einstimmig für Abriss und Neubau ausgesprochen. Soviel zur sozialen Akzeptanz, die von den Neinsagern immer wieder beschworen wird.

Jetzt sollte eigentlich die kleine Aktivistengruppe der Neinsager einsehen, dass sie einen Minderheitenstandpunkt vertritt. Wenn sie nicht in den Ruf von Wutbürgern kommen wollen, sollten die Initiatoren ihren Widerstand einstellen. Eine solche Haltung würde Bürgersinn zum Ausdruck bringen. Man könnte ihnen Respekt zollen. Sie wären keine Verlierer.

Ein Weitermachen um jeden Preis aber schadet dem Ansehen der Stadt.