Zum Thema - Bundesgartenschau / Artikel vom 4. Dezember Wieder "Mannheimer Lösung"?

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Ein Grünzug mit einer Straße mitten hindurch (hier links die Au, rechts Spinelli, dazwischen die Straße Am Aubuckel), ist das vorstellbar? Nein, sagt "MM"-Leser Karl Lederle, er plädiert für eine vollständige Sperrung oder eine Verlegung der Straße an die Riedbahn.

© Prosswitz

Wer möchte schon ein Wohnzimmer, das die Nachbarn auf ihrem Weg zur Arbeit durchkreuzen? Wohl niemand. Aber einen Grünzug Nord-Ost von Feudenheim bis in den Käfertaler Wald, der von einer stark befahrenen Straße gekreuzt wird? Schon einige.

Und wenn diese Kräfte sich durchsetzen sollten, werden es in wenigen Jahren dieselben sein, die von einer typischen "Mannheimer Lösung" reden werden: Weil man den Mumm für eine große Lösung nicht hatte, können wir uns dann jahrzehntelang darüber aufregen, dass viel Wasser in den Wein des Grünzugs geschüttet wurde.

Aus meiner Sicht muss die Straße am Aubuckel für den Grünzug stillgelegt werden. Bevor eine Entscheidung für eine Ersatzstraße fällt, sollte man aber den ersatzlosen Wegfall der Straße testen. Der Test könnte zeigen, ob die Verkehrsströme Europas unbedingt diese Straße brauchen, um in den Mannheimer Norden zu kommen.

Ich weiß, die IHK sieht das anders. Doch stehen Lastwagen in ganz Europa stundenlang im Stau. Es würde eine Fahrt von Madrid her kaum verlängern, wenn die letzten Kilometer nicht über die B 38a, sondern über das Viernheimer Kreuz zu fahren wären. Die Navis könnten diesen Weg ja als schnellste Strecke empfehlen. Ganz nebenbei wäre damit auch der Lkw-Schleichweg vom Viernheimer Kreuz durch Käfertal und an der Au vorbei zum Autobahnkreuz Mannheim stillgelegt.

Sollte der Test die Notwendigkeit der Straße ergeben und eine Verlegung an die Riedbahn als beste Alternative herauskommen, wäre verbale Abrüstung angesagt. Diejenigen, die in den 80er Jahren gegen eine Straße durch die Au gekämpft haben, können nicht als Gegner einer Straße am Rand der Au vereinnahmt werden.

Damals ging es um eine Zerstörung der Feudenheimer Au, heute ginge es hingegen um die Schaffung eines Grünzugs ohne störende Straße. Den betroffenen Kleingärtnern sollte man jetzt sehr schnell aufzeigen, wie ein attraktiver Ersatz aussehen würde, der die Wunden eines Umzugs schnell verheilen lässt.

Bei der Bundesgartenschau im Jahr 1975 wurde für die betroffenen Kleingärten doch auch eine sehr zufriedenstellende Lösung gefunden. Das sollte doch auch jetzt wieder möglich sein.

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