"Wir haben wichtigere Themen"

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Laub liegt in der Rinne am Straßenrand - und lässt sich wegen parkender Autos nur schwer entfernen. Leser Wolf Ziegler, der dieser Zeitung das Bild schickte, hatte sich bei der Stadt über die Schmutzhaufen beschwert.

© Ziegler

Zum Artikel "Putzaktion wird verlängert" vom 29.12.:

Nichts lässt der "Mannheimer Morgen" unversucht, um Bürger und Anwohner über die Räumpflichten von Laub und Schnee jährlich zu informieren, sie gar zu ermahnen, ihren Pflichten nachzukommen. Sicher nicht unbegründet, was mir dabei aber fehlt, ist dieser Anspruch auch an die Verantwortlichen der Stadt.

Hier berichten Sie geradezu euphorisch über eine "Putzaktion in zwei Straßen" als Pariser Modell (hier werden zeitweise und abschnittweise Halteverbote ausgesprochen, um die Straßenränder besser reinigen zu können, Anm. der Redaktion). Seit Jahren beschweren sich Anwohner in allen Stadtteilen über die Zustände der Verschmutzung mit geringem Erfolg. Wendet man sich mit solchen Themen an die Bezirksbeiräte mit der Bitte, doch mal die Reinigungsintervalle der Straßen bekanntzugeben, scheitern diese an der Verwaltung und bekommen keine Auskunft. Das wäre ja dann messbar!

Knöllchen statt Kehren

Gibt man sich damit nicht zufrieden, bekommt man von den politischen Vertretern nur die Auskunft: "Wir haben andere wichtigere Themen". So viel zum Thema Politikverdrossenheit. Besonders schwierig wird es, wenn in der betroffenen Straße die städtische Wohungsbau-Gesellschaft GBG und die Stadt Mannheim die Verursacher sind. Während die GBG mit Ihren Laubbläsern den Dreck und Laub auf die Straße bläst und die Stadt sich mit der Reinigung wegen der zugeparkten Straße Adolf-Damaschke-Ring nicht in der Lage sieht, diese zu reinigen, glaubt man, dies sei in Ordnung.

Hier sieht man sich nicht in der Lage zu reinigen - es ist aber möglich, täglich das Ordnungsamt auf Parkverbote kontrollieren zu lassen, mit entsprechenden Strafzetteln. Der Steuerzahler hat dann den schwarzen Peter und wird aber mal schnell ermahnt, wenn sein Weg nicht akkurat sauber ist und Zweige in den Fußgängerweg ragen.

Ich wünsche mir daher für alle kritischen Straßen ein Pariser Modell mit messbaren Ergebnissen, damit dieses Ärgernis bald der Vergangenheit angehört und sich der Bezirksbeirat und dessen Ansprechpartnern sich den wichtigeren Themen annehmen können. In diesem Sinne bleibt dran, denn nur mit Transparenz wird sich das ändern.

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