Zum Thema - Neckaruferbebauung / Artikel vom 22. August Zahlende Mieter wollen angemessen wohnen

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Eine Verwaltung vor Ort, die ein offenes Ohr für die Belange und Nöte der Mieter hat, das wünschen sich Bewohner der Neckaruferbebauung nach dem Eigentümer-Wechsel.

© Prosswitz

Seit 1977 bin ich Mieterin in der Neckarpromenade. Wie schon in Artikeln im MM mitgeteilt, habe auch ich schon einige Eigentümer der NUB erlebt. Die Wohnqualität in den Häusern nahm von Eigentümer zu Eigentümer ab, die Betriebskosten nahmen zu.

Nach einer Insolvenz eines Eigentümers wurden die Wohnverhältnisse so schlecht, dass eine Mieter-Interessengemeinschaft gegründet wurde. Das Gremium der MIG-NUB, dessen Sprecherin ich war, hat in den Jahren 1998 bis 2012 viele Verbesserungen für die Mieter erreichen können. Jedoch konnten wir als Gremium dem Druck des Vermieters - Kündigungsandrohungen usw. - und der Verwaltung vor Ort nicht mehr standhalten, so dass wir die MIG-NUB 2012 auflösten.

Gerade die älteren und kranken Mieter bedauerten die Auflösung sehr. In den letzten Monaten konnte jedoch festgestellt werden, dass die Anlage im Grünbereich und auch die Fußgängerzone besser gepflegt werden. Der Sperrmüll in den Häusern wird schnell entsorgt, es wurden Hinweisschilder aufgestellt. Dieses sind alles Veränderungen, die positiv sind und dem Bürger auch auffallen. Jedoch, wie sieht es in den Hochhäusern aus! Es gibt vor Ort eine große Taubenplage. Die Wohnqualität nimmt ab.

Hohe Betriebskosten

Die Reinigungszeiten der Hochhäuser wurden so kurz bemessen, so dass vieles in der Kürze der Zeit nicht besser zu reinigen ist. Eine Zeitaufstockung für bessere Reinigung wäre angemessen. Betriebskosten könnten woanders eingespart werden. Viele Mieter hatten sich seit Jahren gegen die hohen Betriebskostennachzahlungen geweigert. Nun stellt sich heraus: zu Recht - mit Hilfe des Mietervereins. Denn diese Mieter haben von dem vorherigen Eigentümer Betriebskosten von einigen Jahren zurückerstattet bekommen. Für die Hochhäuser war vor einigen Jahren eine Bewachungsfirma rund um die Uhr tätig.

Dieses war auch notwendig. Doch dem Eigentümer waren die Kosten zu hoch und es wurde eine andere Firma für die Bewachung beauftragt. Die Bewachung wurde so minimiert, dass sie nicht hilfreich ist. Auch sollten die Kosten für die Bewachung auf die Mieter umgelegt werden, obwohl es sich hierbei um eine Objektbewachung handelte. Im Hochhaus 25 gibt es noch viele Mieter, die seit dem Erstbezug 1977 hier wohnen und die auch trotz einiger Beanstandungen gerne hier wohnen, auch ich.

Das Leben ist kein Wunschkonzert, doch ich wünsche und erwarte, dass dem neuen Eigentümer nicht nur die pünktliche Überweisung der Miete wichtig ist, sondern auch der Bestand der Hochhäuser als Immobilie. Dass es eine Verwaltung vor Ort gibt, die auch ein offenes Ohr für die Nöte und Belange der Mieter hat.

Gute Nachbarschaft

Dass innerhalb der Hochhäuser mehr Sauberkeit von Mietern eingefordert wird und dass - gerade bei so vielen Bewohnern wie im Hochhaus - die Hausordnung auch umgesetzt wird. Wir Mieter wollen nicht nur Miete zahlen und verwaltet werden, sondern wir wollen auch angemessen wohnen. Wir Mieter bemühen uns, gute Nachbarschaft zu halten und hoffen, dass sich innerhalb der Hochhäuser die Wohnsituation und auch das Umfeld verbessert.

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