Auswirkungen lange zu spüren

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Zum Artikel "Vom Ende des Zarenreichs und einer unerfüllten Hoffnung" vom 4. März:

Der Artikel hat leider einen verkürzten Abschluss. Der Autor bestätigt, dass 1917 die Februar- und die Oktoberrevolution "nicht besonders gewaltsam" abliefen. Danach aber "explodierte die Gewalt", weil der "Staatenkrieg in Russland in einen Bürgerkrieg überging". Was war geschehen? Enteignete Großgrundbesitzer holten ausländische Truppen ins Land, damit die Reste der zaristischen Armee einen Bürgerkrieg entfachen und die Oktoberrevolution rückgängig machen konnten.

Es kamen Truppen aus 14 Ländern. Als Erstes kamen im Februar 1918 deutsche Truppen. Es folgten Soldaten aus Polen, Frankreich, Großbritannien, Japan und den USA. Im Sommer 1918 waren drei Viertel Russlands besetzt. Aufgrund des Terrors der konterrevolutionären Truppen sah sich die sowjetische Regierung gezwungen, Methoden des sogenannten Kriegskommunismus einzuführen. Die neu gegründete Rote Armee befreite schließlich Ende 1920 das Land. Die Auswirkungen des "Kriegskommunismus" waren noch jahrzehntelang zu spüren.