Das sagen Leser zu Naidoo und "Marionetten"

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Zum Artikel "Xavier Naidoo erklärt sich", Sonderseiten vom 10. Mai:

Xavier Naidoo ist nicht der einzige, der manche Verschwörungstheorien teilt. Die Legenden werden als "Märchen, die ein Körnchen Wahrheit enthalten", definiert. Es gilt für die Verschwörungstheorien auch. Wer sonst, wenn nicht die Künstler, haben das Recht, auch in Legenden zu glauben oder nach dem Körnchen Wahrheit zu suchen!?

Michael Mittermeier hat Recht, die Texte sind mildes Kabarett. Macht nicht genau das unsere Freiheit aus, die Freiheit seine Gedanken ohne Furcht zu äußern?! Mannheim gilt für mich als Vorbild für Toleranz und für die Integration von Menschen anderer Rassen, Religionen und Nationalitäten. Xavier Naidoo und seine Band haben eine Menge dazu beigetragen. Es ist wünschenswert, dass es weiter so bleibt. Nicoleta Amarteifio, Ladenburg

Unentgeltliche Werbung

Nachdem diese Zeitung und die lokale Politszene unentgeltlich, wie ich vermute, viel Werbung für das Lied "Marionetten" von Xavier Naidoo gemacht hat, bin ich nun endlich auch darauf aufmerksam geworden und habe mich nun gezwungen gesehen, mir diesen Stein des Anstoßes zu kaufen und anzuhören, was ich sonst nicht getan hätte, da mir diese Art der Musik nicht gefällt.

Dann also der Liedtext: Zweifellos einer, der sich von sonstigem Friede, Freude Eierkuchen, Herz- und Liebesschmerz Singsang drastisch unterscheidet. Einer, der offensichtlich Verhaltensweisen und Eigenschaften von Politikern und Politik kritisiert, diese Kritik aber nicht plump ausspricht, sondern beziehungsreich umschreibt. Ähnlichkeiten mit Pegida-Parolen konnte ich keine erkennen, dafür ist dieser Liedtext viel zu hintergründig.

Das ist scheinbar nur für eine Claudia Roth erkennbar, die ansonsten keine Probleme damit hat, bei gewalttätigen Demonstrationen hinter Leuten mit "Deutschland verrecke Plakaten" und ähnlichen Verbalinjurien herzulaufen. Armin Latell, Mannheim

Schade, eigentlich habe ich manche Lieder von ihm ganz gerne gehört (wenn es sich im Radio so ergeben hat). Worüber er jetzt singt - nun ja, was so alles als Kunst verkauft wird, ist schon erstaunlich.

Natürlich sind hier viele Dinge nicht im Lot und es gibt Not und Ungerechtigkeiten, die man benennen muss. Gott sei Dank dürfen wir das hier. In so manchem anderen Land dürfte Herr Naidoo das nicht. Herr Naidoo partizipiert ja auch ganz gut von diesem System, das er so verachtet. Am allerschlimmsten finde ich die Frontalangriffe gegen einzelne Personen. Petra Stacha, Mannheim

Was mich bei diesem Thema am meisten traurig macht, ist dieses Kesseltreiben um dieses Lied und diesen Sänger. Und das nur weil er seine Meinung zu einem gewissen Thema singt. In diesem Land ist es mittlerweile leider nicht mehr möglich, seine Meinung öffentlich zu äußern, ohne das man von den Medien, auch hierzu zähle ich diese Zeitung, sofort in ein rechtes Lager gedrückt wird.

Wenn bei der Band "Die Toten Hosen" links alternative Straftäter oder linke Schlägertrupps des Fußballvereins St. Pauli auf einem Konzert sind oder Kommentare dazu abgeben, interessiert es niemanden. Auch oder gerade diese Zeitung nicht. Aber wehe, irgendjemand rückt von der vorgefertigten Meinung unserer mittlerweile vierten inoffiziellen Säule, nämlich die der Medien, ab. Andreas Megner, Mannheim

Die "Söhne" Mannheims sollten sich mal überlegen, ob dieser einer ihrer Brüder tatsächlich nicht weiß, was er da textet. Oder ob - ein Schelm, wer Böses dabei denkt - diese Masche reines Marketing ist? Beides finde ich extrem seltsam.

Ebenso seltsam fand ich die Wischiwaschi-Erklärung der Stadt, die der vor einigen Wochen von Oberbürgermeister Peter Kurz in dieser Zeitung so deutlich gemachten Populismus-Ablehnung klar entgegensteht. Oder geht's hier um Geld? Die "Erklärung" von Naidoo enthält, wenn man sie aufmerksam liest, keinerlei Distanzierung von den Textinhalten. Hätte mich auch gewundert. Halten wir die Meinungsfreiheit hoch, aber lasst uns verhindern, dass sie missbraucht wird! Gudrun Gratz-Fister, Mannheim

Es ist ja wohl nicht das erste Mal, dass Naidoo durch rechtsradikalen Liedtext auffällig wurde. Da jedoch dieser Liederbarde finanziell an einigen öffentlichen Projekten beteiligt ist, wird er mal wieder mit "Samthandschuhen" vom Oberbürgermeister angefasst. Für wie naiv wird man eigentlich gehalten?  J. H. Rhein, Mannheim

Warum veranstaltet diese Zeitung auf das neueste Lied der Söhne Mannheims eine Hexenjagd? Die ganze Zeit war der Herr Erdogan der Prügelknabe und jetzt? Wo bleibt da die Demokratie - Meinungsfreiheit? Wem das Lied nicht gefällt: nicht kaufen! Herr Chefredakteur, ich muss mich doch schon wundern, was Sie so alles zulassen! Oder soll gar von Frau von der Leyen mit ihrer Bundeswehr und dem Total-Versagen des Herrn Innenminister de Maizière abgelenkt werden? Dort wäre es viel nötiger, sich zu engagieren. Friedebert Goldbach, Mannheim

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