Der Star-Regisseur Francis Ford Coppola wird 65

Mit der oscargekrönten "Paten"-Trilogie hat sich Francis Ford Coppola ein Denkmal als Hollywoods Mafia-Experte gesetzt. Auch am Küchenherd bleibt der Regisseur, der heute (7. April) 65 Jahre alt wird, seinen italienischen Wurzeln treu. Nach einem alten Familienrezept kochte Hobby-Gourmet Coppola Ende März in San Francisco seine berühmte Hackfleischsauce beim jährlichen Pasta-Benefiz-Dinner für Obdachlose und Bedürftige. Der in New York aufgewachsene Italo-Amerikaner, Sohn des Musikers Carmine Coppola und der Schauspielerin Italia Coppola, ist ein Multi-Talent, dem die offizielle Berufsbezeichnung - Regisseur, Produzent und Drehbuchautor - längst nicht mehr genüge tut.(Alle Bilder dpa)Seit über 20 Jahren betreibt Coppola im nordkalifornischen Napa Valley ein großes Weingut. Mit seiner eigenen Produktionsfirma Zoetrope in San Francisco sagte er sich in den 70er Jahren von den mächtigen Hollywood-Studios los. Er ist das Oberhaupt eines Familienclans mit vielen Filmgrößen. Tochter Sofia holte sich in diesem Jahr mit der von Vater Coppola produzierten Komödie "Lost in Translation" einen Drehbuch-Oscar. Seine Schwester Talia Shire und Neffen Nicolas Cage spannte er häufig für seine Projekte ein. Viele Kritiker haben ihm aber nie verziehen, dass er Tochter Sofia als Schauspielerin in "Der Pate Teil 3" vor die Kamera holte. In der Rolle als Patentochter Mary Corleone versagte sie kläglich.Seine Liebe zum Film entdeckte Coppola schon mit zehn Jahren, als er an Kinderlähmung erkrankt monatelang ans Bett gefesselt war und Zeit hatte, Filme zu schauen. Später besuchte er die Filmakademie in Los Angeles, drehte mit 22 Jahren seinen ersten Film ("Das gibt es nur im Wilden Westen") und holte sich 1970 mit dem Drehbuch zu "Patton - Rebell in Uniform" den ersten Oscar. Den großen Durchbruch als Regisseur schaffte er 1971 mit der genialen Verfilmung von Mario Puzos Bestseller "Der Pate". Coppolas Mafia-Trilogie wurde mit unzähligen Preisen überhäuft. In den 70er Jahren hielt die Erfolgssträhne des Produzenten, Autors und Regisseurs mit "American Graffiti", "Der Große Gatsby" und "Der Dialog" an.Mit "Apocalypse Now", dem aufwendigen Schreckensgemälde über den Vietnamkrieg, brachte sich der Regisseur nervlich und finanziell an den Rand des Ruins. Ehefrau Eleanor hielt das fast zweijährige Dreh-Drama im philippinischen Dschungel, mit Hauptdarstellern Marlon Brando und Martin Sheen, in dem Dokumentarstreifen "Ins Herz der Finsternis" fest. Die Mühen um das Kriegs-Epos wurden mit zwei Oscars und einer Goldenen Palme in Cannes honoriert. Coppola, der einst die Rolle des Regisseurs mit einem Diktator verglich, war fortan für seine Besessenheit berüchtigt. George Lucas beschrieb die Verschwendungslust seines Freundes treffend:" Francis ist der Typ, der den Vatikan hätte bauen lassen oder die Pyramiden."Neben seinen großen Erfolgen musste der Filmemacher privat einen schweren Schicksalsschlag hinnehmen. 1986 kam sein Sohn Gian Carlo bei einem Bootsunfall ums Leben. Beruflich gab es auch Misserfolge: Nach seiner teuren Musical-Inszenierung "Einer mit Herz", die bei den Kritikern und an den Kinokassen floppte, musste Coppolas Produktionsfirma Ende der 80er Jahre den Konkurs anmelden. Nach dem dritten "Pate"-Teil schrieb der Regisseur aber wieder schwarze Zahlen.Mit dem seit 15 Jahren geplanten Großprojekt "Megalopolis" kommt Coppola nur langsam voran. Das Science-Fiction-Drama dreht sich um ein futuristisches New York und seine Menschen. Nach den Terrorangriffen im September 2001 zog der Regisseur gleich mit der Kamera los. Seitdem ist es um "Megalopolis" still geworden. Doch Coppola hat mit Ausdauer, Zähigkeit und Genie die Zweifler in Hollywood immer wieder überrascht. dpa

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Das Gauß-Gymnasium war Objekt einer gemeinsamen Übung der Feuerwehren der Verwaltungsgemeinschaft (Hockenheim, Altlußheim, Neulußheim und Reilingen). Geübt wurde die Kommunikation während des Einsatzes.

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