Marokkos Königsstädte - Teil 4
MeknèsVom Place el-Hédim schauen wir auf das schönste Tor des Landes, das "Bab Mansour". Der machtbesessene Sultan Moulay Ismail ließ die Stadt seinem Vorbild Ludwig XIV. nacheifernd, zu einem kleinen Versailles aufbauen. Er ließ die landesweit größten Stallungen für 12.000 Pferde erbauen, besaß 30.000 Sklaven und einen Harem von 500 Frauen. Diese Verschwendungssucht bescherte der Stadt bombastische Bauten. Nach dem Tode Moulay Ismails war es mit dem Glanz vorbei. Der Königssitz wurde nach Fès verlegt. Bei Kämpfen wurden die Palastanlagen von Meknès weitgehend zerstört.Heute macht die Stadt, mit ihren dicken Mauern umgebene Medina, eher einen beschaulichen Eindruck. Zum Pflichtprogramm gehört ein Besuch des Mausoleums von Moulay Ismail, das unter Mohammed V. restauriert wurde. Leider dürfen Nichtmuslime den eigentlichen Grabraum mit dem Katafalk nicht betreten.Aus dem fruchtbaren Umland von Meknès kommen die aromatischsten Oliven, vorzügliche Weine und die beste Minze des Landes. Fotos: Heidi Wasser