REM zeigt Kunstpreis zum Thema "Gnade"

Die Ausstellung "Gnade" zeigt Werke der 17 Finalisten des Kunstpreises der Erzdiözese Freiburg 2015 zum Thema "Gnade". Sie eröffnet einen mutigen Diskurs zwischen Kunst und Kirche.

Bild 1 von 8

Im Sommer 2012 begibt sich Simon Beer auf eine Reise, zu Fuß. In 25 Tagen wird er 980 Kilometer von seiner Heimatstadt Zürich bis Meymac im Zentrum Frankreichs zurücklegen. Er folgt dabei einem festen, von ihm vorgegebenen Ritual: Jeder Tag endet mit einer Begegnung mit einem Geistlichen, einer Nonne oder einem Bruder. Jedes Gespräch endet mit einem Foto, das beide voneinander vor dem Hintergrund machen, den seine Gesprächspartner ausgesucht haben - eine ganz besondere Pilgerreise.

© REM

Bild 2 von 8

Rituale am Marienwallfahrtsort Medjugorje in Bosnien-Herzogowina: Matthias Marx reiste 2010 dorthin, um zu erforschen, was Menschen an die Pilgerorte treibt. Er zeigt auch, wie die Vermarktung der Orte zu einer "Gnade" für verarmte Ortschaften werden kann.

© REM

Bild 3 von 8

Nichts an diesem Objekt ist proportioniert oder gefällig: Sackförmig, wurstartig, nackt. Der Gnadensack von Young Hun Lee verstört und zwingt uns doch hinzuschauen, uns mit dem unnahbaren Konstrukt auseinanderzusetzen.

© REM

Bild 4 von 8

Der "Gnadenschatz" ist ein Begriff, den die Theologie verwendet für den Reichtum an göttlicher Gnade, den die Kirche verwaltet und aus dem sie spenden kann. Kann Gnade wie in einem Körbchen gesammelt und gehütet, kann sie verwaltet und ausgeteilt werden, fragt Andrea Imwiehe im Werk "Ansichtssachen".

© REM

Bild 5 von 8

Das Los entscheidet: Wer möchte, kann zwei oder drei Lose entrollen, um zu sehen, ob es das Schicksal gut mit ihm meint...

© REM

Bild 6 von 8

In den heraldischen Farben der katholischen Kirche, gelb und weiß, präsentiert Exner einen Stoffrock, der an Ministrantenkleidung erinnert. Im Bund ist er mit einem gelben Stoff großflächig zugenäht: Stiller Protest gegen christliche Dogmatik und die Exklusion von Frauen?

© REM

Bild 7 von 8

Plakativ, aber eindrücklich: Die Arbeit "Festung Europa" von Nikodemus Löffl. Ein Rettungsring aus Stacheldraht und Verbandmull als Symbol der gnadenlosen Verweigerung von Hilfe.

© REM

Bild 8 von 8

Der Gnadenstuhl besteht aus einem Holzhocker, dessen Beine durch Aluminiumstelzen verlängert wurden, ein brüchiges, wackeliges Konstrukt. Die erhöhte Sitzfläche ist mit dem Tuch abgelegter Uniformen überzogen, vier Ledergürtel hängen herab. Darauf thronen fettleibige, ausgepolsterte Tauben, deren Flügel die Herrschaftszeichen von Polizei und Bundesgrenzschutz tragen. Mit dem Bildtypus der christlichen Ikonographie zur Darstellung der Trinität, bei der Gottvater das Kreuz mit dem toten Christus in beiden Händen hält, während die Taube als Symbol des Heiligen Geistes darüber schweben, hat das, was Klaus Erich Dietl und Stephanie Müller da inszenieren, nicht mehr viel zu tun. Er bündelt vieles von dem, was der Wettbewerbstitel "Gnade" an Konnotations- und Interpretationsspielräumen zulässt. Denn hinter der Rede von der Gnade steht ein Machtgefälle. Sie kann nur aus der Position des Stärkeren heraus gewährt werden und bildet somit immer ein Abhängigkeitsverhältnis.

© REM

Fotos aus der Region

Stadthalle Großer Andrang bei Informationsveranstaltung zur Zukunft des Hockenheimrings

Gut 500 Zuhörer sind der Einladung der Stadt Hockenheim gefolgt und fanden sich zu einer Informationsveranstaltung zum Hockenheimring in der Stadthalle ein.

Veröffentlicht
Bilder in Galerie
16
Mehr erfahren