Hilfe im Messe-Dschungel

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Von Rüdiger Ofenloch
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Sie versprechen, Ordnung in das Chaos zu bringen - und anscheinend gelingt es ihnen ziemlich gut. Im vierten Jahr in Folge haben die Mitarbeiter der Walldorfer Firma "Heidelberg Mobil" den Zuschlag für die offizielle CeBIT-App bekommen.

Heidelberg Mobil International

  • Heidelberg Mobil wurde 1998 gegründet. Bis 2007 war es eine Abteilung des Forschungsinstituts European Media Laboratory.
  • 2008 wurde Heidelberg Mobil umgewandelt in ein eigenständiges Unternehmen.
  • Am Unternehmenssitz in Walldorf sind rund 50 Mitarbeiter beschäftigt.
  • Das Unternehmen versteht sich als Komplett-Anbieter rund um das Thema "Mobility" und begleitet den Kunden von der Bedarfsanalyse bis zum Betrieb.
  • Zu den Kunden zählt u.a. die Deutsche Messe AG. rüo

Eine App für die weltweit größte Informationstechnik-Messe zu entwickeln, ist vor allem eine Frage der Organisation - und des Erscheinungsbildes. Umfassend soll sie sein und dennoch übersichtlich. Einfache Bedienbarkeit wird vorausgesetzt.

Bei der aktuellen CeBIT-App von Heidelberg Mobil finden Nutzer beispielsweise ein Aussteller- und Eventverzeichnis, auch eine Notiz- und eine Suchfunktion sind integriert. Dazu kommt der sogenannte "Buddy-Finder", also der "Freunde-Finder" für diejenigen, die sich in der Fülle der Angebote auf der CeBIT ganz verloren vorkommen und wissen möchten, wer aus dem Bekanntenkreis auch noch durch die riesigen Hallen der Hannover-Messe tigert. Dank GPS ist es möglich, sich in einer Listenansicht den Standort von Personen auf dem Messegelände anzeigen zu lassen. Und prompt kann man sehen, wo sich Klaus-Dieter gerade aufhält und ob Angela wie angekündigt den ganzen Tag bei Samsung oder vielleicht doch heimlich bei Apple abhängt.

Erstmalig in der App enthalten ist auch die Ticketfunktion: CeBIT-Besucher können sich damit ihre Eintrittskarte aufs Handy laden. Eine weitere Neuerung ist laut Heidelberg Mobil die sogenannte dynamische Karte, mit Hilfe derer man eine Umkreissuche starten und eine eigene Standortpositionierung durchführen kann. Dazu kommt das sogenannte Bustracking: Welcher Bus mich wo und wann von A nach B bringt, ist eine Information, die einen wortwörtlich voranbringt.

Gerade wegen der vielen Elemente war den Machern von "Heidelberg Mobil" eine übersichtliche Startseite wichtig. "Auf der linken Seite hat der Nutzer über eine Navigationsliste Zugang zu allen Kernfunktionen. Das gewährleistet eine einfache, intuitive Bedienung der App", erklärt Tatjana Rudi, Pressesprecherin des Unternehmens. Wichtig sei auch das Rückmeldungs-System der Firma. Über einen integrierten Button kann jeder Nutzer seine Meinung äußern. Dieses Feedback sei massiv in die Entwicklung der neuen App eingeflossen.

Die besondere Herausforderung des CeBIT-Jobs seien die Nutzer der App selbst. Da es sich dabei um außergewöhnlich IT-affine Menschen handele, seien diese in der Regel auch besonders kritisch. "Außerdem werden aufgrund der Größe der Veranstaltung gewaltige Datenmengen ausgetauscht", so Rudi. Das müsse man bei der Programmierung genauso beachten wie die hohe Vernetzung beispielsweise mit Facebook oder Twitter.

Noch aus den frühen Unternehmenstagen stammt der bisher wohl größte Coup von "Heidelberg Mobil": 2005 hat die Firma das nach eigenen Angaben damals weltweit einzigartige Heidelberger WLAN-Touristeninformationssystem entworfen - eine Art virtueller Touristenführer, der Besuchern der Stadt Heidelberg bei der Orientierung behilflich sein sollte. Für das Projekt wurden ein eigenes WLAN-Netz und eigens produzierte multimediale Inhalte aufgebaut. Auch heute noch bietet das Unternehmen Kommunen die Entwicklung von "City-Apps" an.

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