gesund leben - Die richtige Technik und passendes Equipment sind entscheidend

Ausdauer entwickeln, Reize setzen

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Wer sich nicht nur aufs Rennrad schwingt, um am Wochenende eine entspannte Tour zu fahren, sollte einige Tipps befolgen. Denn für zielführendes und gesundes Radtraining braucht es korrekte Technik, passende Intensität und das richtige Equipment.

Befolgen Einsteiger einige Expertentipps, lässt sich problemlos ein effektives und gesundes Training auf dem Rennrad umsetzen.

1. Ausdauer entwickeln: Rennrad-Einsteiger sollten es locker angehen lassen. Achim Schmidt, Radsportexperte von der Deutschen Sporthochschule Köln, rät zu langen Strecken in einem angenehmen Belastungsbereich. "Idealerweise kann man sich noch mit kurzen Sätzen unterhalten." Auch Thorsten Lewandowski empfiehlt, zunächst die Grundlagenausdauer zu schulen. "Vor allem Beginner trainieren oft zu intensiv", mahnt der Autor des Buches "Perfektes Radtraining". Das sei falsch. "Zu hohe Belastungen reizen den Körper zu sehr." Besser sei Training mit 60 bis 75 Prozent der maximalen Herzfrequenz. Mit Herzfrequenz ist die Anzahl der Herzschläge pro Minute gemeint. Bei maximaler Belastung durch Sport beträgt diese theoretisch 220 minus Lebensalter. Der Radtrainer Dennis Sandig warnt in dem Zusammenhang aber davor, ein "Sklave der Pulsuhr" zu werden. Er bevorzugt das Körpergefühl als maßgeblichen Richtwert für die richtige Belastung.

2. Richtig treten: Wichtig ist das ständige Treten. Das klingt banal. "Doch oft lassen Fahrer ihr Rad zu viel rollen", erklärt Schmidt. Bei der Frequenz gilt es wiederum, das richtige Maß zu finden. 80 bis 90 Tritte pro Minute seien ideal, sagt der Kölner Sportwissenschaftler: "Das Training ist dann sehr effektiv, außerdem schont diese Frequenz die Gelenke." Das ergebe einen optimalen gesundheitlichen Nutzen, da auch das Herz-Kreislauf-System durch die stetige Belastung gefordert und dadurch gestärkt wird.

3. Reize setzen: Neben dem ruhigen Ausdauertraining sei es zielführend, auch kurze Intervalle mit ein bis zwei Minuten extremer Belastung einzustreuen, sagt Lewandowski. Neben dem Körperstoffwechsel werde auch die Koordination verbessert. Sandig rät zu Abwechslung im Training. Am Anfang reiche dafür häufig schon die Variation im Gelände.

4. Trainingshäufigkeit: Regelmäßiges Fahren bringt die besten Effekte. Drei- bis viermal die Woche eine Stunde lockeres Radeln sei schon für Anfänger mit normaler Fitness möglich, sagt Schmidt. Nach dem Training setze zunächst Ermüdung ein. Danach erhole sich der Körper aber über den vorherigen Leistungsstand hinaus. "Erst an diesem Punkt und ja nicht davor sollte wieder trainiert werden." Um die Regeneration zu beschleunigen, rät er zu Dehnen und Sauna.

5. Strecken und Partner: Für die Fahrten empfiehlt Sandig verkehrsarme Strecken wie geteerte Feldwege. "Die machen mehr Spaß als vielbefahrene Straßen, die wegen des Autoverkehrs mitunter unangenehm zu radeln sind." Wichtig ist je nach Streckenlänge auch, genügend Wasser und Snacks mitzunehmen. Nicht nur die Route, auch die Umstände beeinflussen das Training: In Begleitung von anderen Radlern spulen sich die Kilometer oft besser ab als alleine. Aber Vorsicht: Bei stärkeren Mitfahrern laufen Anfänger Gefahr, sich zu übernehmen.

6. Technik lernen: Rennrad-Neulinge sollten zunächst auf einem abgesperrten Gelände üben, sagt Lewandowski. Denn die Räder seien sehr agil und hätten im Vergleich zum normalen Fahrrad ein spezielles Handling. "Bremsen und rasche Lenkbewegungen, etwa beim Ausweichen von offenen Autotüren, sind entscheidend für die Sicherheit." Radler müssten dieses schnelle Reagieren vorher unbedingt trainieren.

7. Radkauf und Feinjustierung: Beim Kauf und dem Einstellen eines passenden Rades sollen gerade Einsteiger sich laut Lewandowski unbedingt im Fachhandel beraten lassen. tmn

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