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Darmkrebsfrüherkennung: Was Patienten erwartet

Vorsorge: Untersuchungen sind heute wesentlich angenehmer als früher

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Früh erkannt, kann Darmkrebs oft geheilt werden. Auch gutartige Krebsvorstufen können entfernt und damit die Krebsentstehung verhindert werden. Deshalb sind Untersuchungen zur Früherkennung wichtig, betont Gastroenterologe Prof. Jürgen Riemann von der Gastro-Liga. In Deutschland gibt es zwei Früherkennungs-Untersuchungen, für die die Krankenkassen die Kosten übernehmen: einen Test auf verstecktes Blut im Stuhl und die Darmspiegelung (Koloskopie).

Gerade vor der Darmspiegelung graut es vielen Patienten - zu Recht? "Der Schrecken ist weg", sagt Riemann, der Vorstandsvorsitzende der Stiftung LebensBlicke ist. Komplikationen treten ihm zufolge bei einer von 1000 Darmspiegelungen auf. Außerdem bekommen Patienten für die Untersuchung eine Kurznarkose. "Man bekommt davon nichts mit", erklärte der Gastroenterologe im Gespräch. "Viele empfinden die vorherige Darmreinigung als unangenehm, aber auch da hat sich etwas getan." Statt wie früher bis zu sechs Litern der Abführlösung trinken zu müssen, sind es heute je nach Lösung zwei bis drei Liter. In der Regel sei es auch möglich, die eine Hälfte am Vorabend und die andere Hälfte am Morgen der Untersuchung zu trinken. Zwei bis drei Tage vor einer Darmspiegelung sollte man auf körnerhaltige Speisen und Kernobst verzichten.

Laut Riemann ist eine Darmspiegelung sehr zuverlässig: "Es werden zwischen 96 und 98 Prozent der Veränderungen erkannt." Nicht so zuverlässig, aber mit weniger Aufwand für den Patienten verbunden ist der Stuhltest. Je nach Test werden laut Riemann zwischen 30 und 40 Prozent entdeckt. Patienten bekommen von ihrem Arzt ein Test-Set und müssen an drei aufeinanderfolgenden Tagen eine Stuhlprobe abgeben. "Vorher sollte man möglichst kein rotes Fleisch oder Blutwurst essen. Sonst kann der Hämoglobinwert und somit das Ergebnis verfälscht sein." Wenn der Stuhltest einen positiven Befund liefert, muss das mit einer Darmspiegelung abgeklärt werden.

Die Krankenkassen erstatten ab 50 Jahren jährlich einen Test auf nicht sichtbares Blut im Stuhl. Für diesen Test werden ab 55 alle zwei Jahre die Kosten übernommen - oder man geht zur Darmspiegelung (Koloskopie), was die Kassen in dem Alter alle zehn Jahre zahlen. tmn

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