gesund leben - Was bei Verspannungen hilft

Das Büro als Fitnessstudio

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Der Nacken schmerzt, der Kopf pocht: Solche Beschwerden kennen viele nach einem langen Tag im Büro. Doch das muss nicht sein. Opfern Beschäftigte regelmäßig ein paar Minuten und machen Übungen, können sie den Feierabend entspannter genießen.

Klar - verglichen mit einem Job auf der Baustelle ist Büroarbeit körperlich nicht besonders anstrengend. Doch wer den ganzen Tag vor dem Bildschirm sitzt, hat oft ebenfalls Beschwerden. Acht von zehn (80 Prozent) Bildschirmarbeitern klagen über körperliche Schmerzen, hat die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (Baua) ermittelt. Vor allem der Rücken, Schultern, Kopf und Arme machen Probleme. Wer regelmäßig einige Übungen macht, kann die Schmerzen lindern.

Rücken: Rund ein Viertel aller Arbeitsunfähigkeitstage seien auf Muskel-Skelett-Erkrankungen zurückzuführen, sagt Nils Franke von der Gesundheitskasse. Um Rückenschmerzen vorzubeugen, empfiehlt Michael Rau, Osteopath und Physiotherapeut, folgende Übung im Sitzen: Die Arme werden über Kreuz an die Schultern gelegt. Dabei berühren sich die Ellenbogen und drücken gegen den Brustkorb. Der Rücken wird gekrümmt. Die Füße liegen flach auf den Boden. Jetzt bewegt sich der Oberkörper nach rechts in die eine Richtung, bis es nicht mehr weiter geht. Betroffene sollten tief einatmen. Beim Ausatmen drehen sie sich wieder langsam nach links in die andere Richtung. "Diese Übung und alle weiteren können zehnmal an einem Arbeitstag wiederholt werden", sagt Rau.

Nackenbereich: Für diese Übung wird ein kleines Handtuch gebraucht, das Berufstätige an zwei Ecken festhalten und mit der längeren Kante in den Nacken legen. Das Handtuch wird an den Wangenknochen entlang nach vorne gezogen, bis das Handtuch spannt. Jetzt ziehen die Hände nach oben und unten, wobei der Kopf der Bewegung folgt. Diese Übung sollte mehrere Male wiederholt werden, wobei die Position der Handtuchkante im Nacken variieren kann, empfiehlt Rau.

Augen: Gegen Flimmern oder müde Augen helfen alle Aktivitäten, die vom Bildschirm wegführen. Das kann ein Gang zum Kopierer sein, rät Prof. Ute Latza von der Baua. Ebenso kann ein warmes Tuch helfen, das ein paar Minuten auf die Augen gelegt wird. Außerdem können Betroffene ihre Augen massieren. Dabei legen sie die Finger auf die Augenhöhlen und kreist mit ein wenig Druck um die Augen herum.

Hände: Im Volksmund wird er Mausarm genannt, in der Medizin ist es das Karpaltunnelsyndrom. Anfänglich kann es zu Kribbeln in der Hand kommen, später sogar zu einem Taubheitsgefühl. Wichtig sei vor allem, dass die Computermaus richtig rutscht und nicht stockt, erklärt Prof. Latza. Was viele nicht wissen: Die Ursache für den Schmerz kommt meist aus der Halswirbelsäule. Dagegen hilft folgende Übung, wahlweise im Sitzen oder im Stehen: Eine Hand stützt sich im Becken ab, die andere hängt am Körper. Der Kopf neigt sich zu der Seite, auf der die Hand im Becken liegt. Jetzt beginnt die Bewegung: Die Schulter wird mit dem anliegenden Arm senkrecht nach oben und wieder nach unten gezogen. Sobald der Nerv in den ersten drei Fingern der Hand oder die Muskulatur am Hals kribbelt, ziehen Betroffene die Schulter wieder hoch. tmn

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