gesund leben

Folgekrankheiten früh verhindern

Diabetes: Vorbeugen, Symptome erkennen und früh behandeln

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Kribbelnde Füße können als Folge einer Diabeteserkrankung auftreten.

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Diabetes bleibt oft nicht folgenlos -denn die Zuckerkrankheit kann unbemerkt weitere Erkrankungen nach sich ziehen: "Der erhöhte Blutzucker führt zur ,Verzuckerung' von körpereigenen Substanzen wie Eiweißen. Diese Verzuckerungsprodukte verursachen wiederum Schäden an Körperzellen, Nerven, Blutgefäßen und wichtigen Organen", sagt Prof. Dr. Hilmar Stracke, Facharzt für Innere Medizin, Endokrinologie, Diabetologie und Stoffwechselerkrankungen und Oberarzt an der Medizinischen Klinik sowie der Poliklinik III am Universitätsklinikum Gießen und Marburg. Privatdozent Dr. Alin Stirban weist darauf hin, dass eine möglichst gute Einstellung des Blutzuckers, aber auch des Blutdrucks und des Fettstoffwechsels besonders wichtig sind, um Folgeerkrankungen vorzubeugen.

Etwa jeder dritte Diabetiker bekommt eine diabetische Neuropathie - eine Nervenschädigung, die sich meist zuerst durch Empfindungsstörungen wie Kribbeln, Schmerzen oder Taubheit in den Füßen bemerkbar macht. Eine nachlassende Sensibilität in den Füßen führt oftmals dazu, dass Wunden oder Druckstellen nicht wahrgenommen werden.

Als Therapiemöglichkeiten gegen Neuropathie-Symptome in den Füßen führt Dr. Stirban schmerzlindernde Arzneimittel, Pflaster zur lokalen Therapie oder die Einnahme von vitaminähnlichen Substanzen wie Alpha-Liponsäure und die Vitamin-B1-Vorstufe Benfotiamin an. Professor Stracke ergänzt: "Benfotiamin ist eine fettlösliche Vorstufe vom Vitamin B1, die der Körper deutlich besser aufnehmen kann als das herkömmliche Vitamin B1. Es hat sich gezeigt, dass der Wirkstoff Neuropathie-Beschwerden wie Kribbeln oder Schmerzen in den Füßen deutlich lindern kann. Gleichzeitig kann das Provitamin die schädliche Wirkung des erhöhten Blutzuckers auf Nerven und Blutgefäße reduzieren."

Nach Worten von Professor Stracke könne bei Patienten mit Typ-2-Diabetes durch eine Umstellung des Lebensstils im Hinblick auf mehr Bewegung und einen Speiseplan mit gesunder Mischkost sowie Vollkornprodukten die Diabetes-Erkrankung deutlich verbessert werden. Der Experte: "Im Anfangsstadium kann eine entsprechende Lebensweise sogar so erfolgreich sein, dass keine Medikamente mehr erforderlich sind." djd/imp

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