gesund leben - Fit durch den Schulalltag mit einer Stunde Bewegung täglich

Kinderrücken stärken

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Zu viel sitzen, zu wenig Bewegung: Schon Kinder leiden unter Rückenschmerzen und Haltungsschäden. Mit einfachen Tricks können Eltern und Kinder mehr Bewegung in den Alltag bringen.

Orthopäden und Unfallchirurgen der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) empfehlen als Ausgleich zum überwiegend sitzenden Schulalltag und für eine gesunde Entwicklung des kindlichen Bewegungsapparates täglich mindestens eine Stunde Bewegung.

Die Experten weisen darauf hin, dass Kinder und Jugendliche sich heutzutage nicht ausreichend bewegen und oftmals unter muskulärer Schwäche leiden. Bewegungsmangel und Übergewicht sind die Hauptursache für kindliche Rückenschmerzen und Haltungsschäden. "Damit Kinder nicht die Rückenpatienten von morgen werden, müssen die Muskeln des Bewegungsapparates täglich trainiert werden. Dabei geht es nicht um aufwendige Hobbys, sondern es kommt darauf an, den Alltag einfach bewegter zu gestalten. Denn oftmals wechseln die Schüler von der Schulbank direkt vor PC oder Fernseher", sagt Professor Fritz Uwe Niethard, Generalsekretär der DGOU.

Die Wirbelsäule wird von einem umfangreichen Muskelsystem an Bauch- und Rückenmuskeln gestützt. Schwach ausgebildete Muskeln begünstigen eine Fehlstellung beziehungsweise Überanspruchung der Wirbelsäule, die wiederum zu Rückenschmerzen führt. Auch für das Tragen des Schulranzens ist die Kraft der Wirbelsäulenmuskulatur wichtig.

Orthopäden und Unfallchirurgen geben folgende Tipps für den Schulalltag, um Haltungsschäden bei Schulkindern im Wachstumsalter vorzubeugen:

n Treppen steigen statt Rolltreppe fahren,

n Strecken zu Fuß oder mit dem Rad zurücklegen, anstatt mit dem Auto zu fahren,

n Medienkonsum begrenzen und dafür alte Spiele neu entdecken: Springseil, Gummitwist und ähnliches.

n Eltern sollten für ihre Kinder Vorbild sein und sie dabei unterstützen, mehr Lust an der Bewegung zu entwickeln.

Zudem sollten Kinder eine richtige Sitzposition am Schreibtisch beachten: Hausaufgaben nicht am Küchentisch erledigen, sondern an einem auf ihre Größe angepassten Schreibtisch machen und mit geradem Rücken sowie leicht vorgeneigter Haltung an ihm sitzen. Bei falscher Sitzposition kommt es zum sogenannten Sitzbuckel, bei dem sich die Wirbelsäule nach hinten biegt. Der Sitzbuckel beziehungsweise Kyphose ist eine der häufigsten Wirbelsäulenerkrankungen bei Kindern.

Auch beim Tragen des Schulranzens sollte einiges beachtet werden. Das Gewicht eines gepackten Schulranzens sollte zehn Prozent des Körpergewichtes des Kindes nicht überschreiten. Der Ranzen sollte gut am Körper sitzen. Das heißt:

n Ranzen so einstellen, dass er nicht am Körper pendeln kann, gegebenenfalls mit einem Hüftgurt fixieren.

n Ranzen nicht zu stramm einstellen, sonst wird ein Rundrücken begünstigt.

n Ranzen nicht zu locker einstellen, sonst besteht die Gefahr eines Hohlkreuzes.

n Den Ranzen nicht einseitig tragen, damit sich das Gewicht auf beide Schultern gleichmäßig verteilt. DGOU

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