Wohlfühljournal

Perfekte Lebensmittel-Kombis

Ernährung: Zitronensaft im Tee erschließt wertvolle Antioxidantien / Tomate und Olivenöl bieten gute Vitaminkombination

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Senf zum Würstchen, Kümmel in Brot oder Kohl sowie Schokolade zum Obst: Bestimmte Lebensmittel schmecken nicht nur gut zusammen, sondern gehen auch eine günstige Liaison ein, indem sie die Bekömmlichkeit verbessern oder sich gegenseitig ihre Vitalstoffe erschließen. Die Wissenschaft hat dafür den Begriff "Food-Pairing" (etwa: Paarbildung der Nahrungsmittel) gefunden.

n Tee mit Zitrone:

Tee - vor allem grüner - enthält Catechine. Das sind Antioxidantien, die das Risiko, an Krebs oder Herz-Kreislaufbeschwerden zu erkranken, minimieren. Vitamin C und Zitronensäure helfen, den Gerbstoff einigermaßen unbeschadet durch den Verdauungsprozess zu schleusen. Im Darm entfalten sie dann ihre volle Wirkung. Das haben Forscher der Purdue Universität in West Lafayette (USA) jüngst bestätigt. Gibt man stattdessen Milch in den Tee, wird die gute Wirkung nicht beobachtet.

n Tomate Mozzarella:

Olivenöl ist seit mindestens 6000 Jahren bekannt. Es enthält zu 60 Prozent einfache ungesättigte Fettsäuren und einen großen Anteil an Vitamin E. Das Basilikum mit seinem ätherischen Öl regt die Verdauung an und sorgt Blähungen vor - das wiederum entlastet die Leber. Tomaten sind reich an Lycopin, das Radikale fängt. In Verbindung mit Öl und Mozzarella funktioniert das noch besser.

n Schokolade mit Obst:

Äpfel oder Trauben in Schokolade schützen das Herz, weil sie Arterienverkalkung vorbeugen - dank des entzündungshemmenden Quercetins des Apfels und den Flavonoiden in Schokolade und Trauben.

n Kümmel in Kohl:

Kümmel gehört zu den ältesten Gewürzen überhaupt. Schön früh wusste man, dass die Samen der Kümmelpflanze - sie gehört zu den Doldenblütlern - die Bekömmlichkeit von Speisen steigern. Hildegard von Bingen wird mit dem Zitat überliefert, "wer gekochten oder gebratenen Käse essen will, der streue Kümmel darauf." (Pater Kilian Saum: "Heilkraft der Klosterernährung", Sandmann 2008). Der hohe Anteil an Carvon in dem ätherischen Öl unterstützt bei der Verdauung und regt den Gallenfluss an. Die entblähende Wirkung macht man sich in Kohlgerichten zunutze. Denn Kümmel gibt nicht nur der Verdauung einen Kick, sondern wirkt zudem antibakteriell. Übrigens: Auch den Genuss von frischem Brot gibt Kümmel eine gewisse Leichtigkeit.

n Meerrettich mit Fleisch:

Auch der Meerrettich fördert - wie die kleinen roten runden Verwandten, die Radieschen, die Verdauung. Ganz natürlich nutzt man das beim Anrichten von Tafelspitz: Ein guter Klecks der geriebenen weißen Wurzel gehört dazu. Die darin enthaltenen Senföle sorgen dafür, dass die Verdauungsschleimhäute gut durchblutet und aktiviert werden. Auch ein positiver Einfluss auf die glatte Muskulatur des Darms wird beobachtet. Bei der Verdauung von Fett und Eiweiß hilft auch Senf, das man zum Würstchen genießt.

n Haferflocken und Beeren:

Beeren sind eine überaus reichhaltige Quelle von Polyphenolen mit krebshemmender Wirkung. Während die Heidelbeere vor allem von amerikanischen Ureinwohnern als göttlich verehrt wurde, soll die Himbeere bereits von den Göttern des Olymp geschätzt worden sein. Hafer hat von allen Getreidesorten den größten Anteil an Vitamin B1 und B6. Außerdem verfügen sie über einen großen Anteil an Zellschutz-Substanzen, den Phanälsäuren. Die wiederum entfalten ihre Wirkung besonders gut im Zusammenspiel mit Vitamin C. Und das ist in Beeren in großen Mengen vorhanden.

n Spinat, Kartoffeln und Ei:

Wer sich diese Kombination auf den Teller legt, tut etwas für Zellaufbau und Muskelbildung - Omas wussten das schon immer, wenn sie ihre Enkel bekochten. Das Ei treibt das im Spinat enthaltene Nahrungseiweiß zur Bildung von Körpereiweiß an. Sind noch Kartoffeln dabei, sorgen die mit ihrem Vitamin C dafür, dass die im Spinat enthaltenen Nitrosamine nicht gesundheitsschädlich wirken.

n Erdbeeren mit Sahne:

Der Siegeszug der Erdbeeren in Europa begann mit dem französischen Hof von Charles V. Sonnenkönig Ludwig XIV soll regelmäßig riesige Mengen davon gegessen haben. Der Frucht wird eine gewisse Reinigungskraft zugesprochen - und natürlich steckt sie prallvoll mit Vitaminen. Neben Vitamin C ist es das fettlösliche Vitamin A. Schlagsahne besteht zu etwa einem Drittel aus Fett.

Michaela Roßner

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