4wände - DACHAUSBAU

Ab ans Oberstübchen

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// Wer sein Dach ausbauen möchte, hat vielfältige Möglichkeiten, er muss dabei aber nicht immer mit einem komplett neuen Aufbau beginnen.

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Ein alter Bausparvertrag, eine kleine Erbschaft: Unverhoffter Geldsegen sollte, so raten Experten, in Immobilien investiert werden - zum Beispiel in die Sanierung, den Umbau oder den Dachausbau. Was Bauherren beim Ausbauen, Anbauen oder Aufsatteln bedenken sollten.

Hausbesitzer sollten den unerwarteten Geldsegen in ihre Immobilie investieren, empfiehlt der Verband Privater Bauherren (VPB). Wer Summen im Gegenwert eines Kleinwagens bekommt, der kann damit renovieren. Fällt dem Bausparer mehr Geld zu, kann er davon beispielsweise die Heizungsanlage modernisieren und vielleicht auf Solarenergie und Speicher umsteigen. Steht ein hoher fünfstelliger Betrag ins Haus, dann kommt die energetische Komplettsanierung des Hauses in Betracht. Möglich wird mit einer größeren Summe auch der Ausbau des Daches.

Wer sein bestehendes Haus erweitern möchte, der hat die Wahl zwischen anbauen, aufstocken oder Satteldach ausbauen. In vielen Wohngebieten ist das Aufsatteln nicht möglich, weil der Bebauungsplan Flachdächer vorschreibt. Auch Anbauten müssen sich nach den Vorgaben des geltenden Bebauungsplanes richten oder, falls keiner existiert, nach der baulichen Umgebung.

"Am einfachsten ist der Dachausbau zu bewerkstelligen, weil die Gebäudehülle bereits existiert und genehmigt ist", erklärt Bausachverständiger Dipl.-Ing. Rainer Lohr. Der Ausbau eines vorhandenen Dachstuhles ist in der Regel deutlich einfacher und rechnet sich deshalb auch eher. In jedem Fall lohnt sich die Erweiterung, wenn die Familie Platz braucht und ohne Dachausbau vielleicht umziehen müsste.

Ist die Entscheidung für den Dachausbau gefallen, beginnt die Planung. Beim Aufsatteln wie auch beim Anbauen brauchen Bauherren immer eigene Planer - Architekt, Statiker und Energieberater. Beim Ausbau eines bestehenden Daches muss der Statiker prüfen, ob das Dach Dämmung und neuen Aufbau trägt und wo und wie die Treppe eingebaut wird. Die reinen Ausbauarbeiten können die Bauherren direkt an Handwerksfirmen vergeben. Bei der Beurteilung der Angebote unterstützt sie der unabhängige Sachverständige.

Mit Dämmung, dem Einbau von Dachflächenfenstern und dem Innenausbau ist es aber nicht getan. Unter Umständen zieht der Dachausbau weitere Arbeiten im Haus nach sich. "Die Bauherren müssen beispielsweise klären lassen, ob die Leistung der vorhandenen Heizung noch für den zusätzlichen neuen Wohnraum ausreicht", gibt Bausachverständiger Lohr zu bedenken. Der Experte übernimmt die laufende Baukontrolle bis hin zur Abnahme. Und das ist nötig, denn der Dachausbau ist eine komplexe Aufgabe. Wird hier nicht sauber gearbeitet, holen sich die Bauherren schnell Feuchteschäden und damit Schimmel ins Haus. "Ein besonders kritischer Punkt ist erfahrungsgemäß der Einbau der Dampfsperre. Sie muss sauber und absolut dicht angebracht werden, damit keine Feuchtigkeit in die Dämmung und das Balkenwerk eindringt", warnt Rainer Lohr. Vor allem an den Fenstern erfordert das Sorgfalt. Auch Leitungen, Rohre und Schornstein, die die Dampfsperre durchstoßen, müssen lückenlos angeschlossen werden. VPB

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