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Cleverer Holzboden

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FIDBOX: Sensoren messen die Feuchtigkeit und beugen so möglichen Schäden vor

Ausruhen, Entspannen und Durchatmen - so sollen die eigenen vier Wände sein. Und vor allem gemütlich. Helle Fliesenböden schaffen das nicht, und der flauschige Teppich im Wohnraum entspricht längst nicht mehr dem Zeitgeist. Stattdessen liegen Böden aus Holz oder täuschend echten Holzimitationen im Trend.

Holz spricht ein modernes Grundbedürfnis an: Immer mehr Menschen leben in der Stadt und sind rund um die Uhr von Technik umgeben. "Deshalb fühlen wir uns in den eigenen vier Wänden besonders wohl, wenn wir von natürlichen Materialien umgeben sind", erklärt die Trendanalystin Gabriela Kaiser. Deshalb gilt beim Boden: Je naturgetreuer die Materialien sind, desto behaglicher wirkt der Raum. Besonders gefragt sind heute Holzböden, die aussehen wie schon lange benutzt.

Holz für Parkettfußböden wird absichtlich auf alt getrimmt, die natürliche Maserung und Astlöcher werden nicht bearbeitet. Sogar Spuren von Beschädigung bekommt das Material: Im Trend sind Böden mit Rissen, sägerauen Veredelungen und Flicken. Bei der Überlegung, welcher Bodenbelag der richtige ist, denken viele auch an die Umwelt. Heimische Hölzer wie Eiche oder Buche stehen deshalb ganz oben auf der Liste.

Aller Naturromantik zum Trotz: Auch Parkett kann smart sein - "vernetztes Wohnen", der große Trend unserer Zeit, ist im wahrsten Wortsinn auf Schritt und Tritt zu spüren. "Neue, intelligente Holzböden messen über Sensoren die Holzfeuchte des Bodens, die Luftfeuchtigkeit und die Raumtemperatur", erklärt Stefan Klewe, Geschäftsführer des Hockenheimer Bodenbelag-Meisterbetriebs ZWEIK. Über eine eigens entwickelte App können diese Werte abgerufen und angepasst werden, um "zu einem gesunden Wohnklima" beizutragen.

Und so funktioniert's: In die Böden werden zu diesem Zweck Sensoren eingebaut, die alle acht Stunden die Temperatur und Feuchtigkeit messen und speichern. Alle drei Tage können diese Daten gesammelt über eine App abgerufen werden. Die Anwendung namens Fidbox zeigt die Temperatur der Bodenkonstruktion sowie die relative Raumluftfeuchtigkeit an und warnt bei Über- oder Unterschreiten der Werte. "Das", so Klewe, "hilft einerseits, ein gesundes Wohnklima zu schaffen, andererseits trägt das System zur Werterhaltung des Holzbodens bei." Die Sensoren selbst sind in den Boden eingelassen und werden von einer Batterie gespeist.

Die Vorteile des "intelligenten Holzbodens" liegen auf der Hand: Kommt es beispielsweise durch zu hohe Bodentemperaturen im Holz oder durch Zu- oder Abnahme von Feuchtigkeit zu Schäden am Boden, ist nicht selten eine langwierige Ursachenforschung erforderlich. Die Fidbox setzt dem ein Ende und liefert anhand der gespeicherten Daten die Möglichkeit, das Raumklima sofort zu optimieren. "Die Fidbox bringt durch die Bank Vorteile für den Parketthersteller, den Parkettleger, den Planer und den Bauherren, weil durch die Ergebnisse der Messungen eventuelle Schäden viel schneller geklärt und behoben werden können", erläutert Stefan Klewe. imp/red

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