4wände

Nachhaltig, natürlich und neu gemischt

Bodenbeläge: Hersteller experimentieren auch mit unterschiedlichen Materialien

Lesedauer: 

Kakakobohnenschalen im Linoleum, Teppichstreifen im Parkett: Die Bodenbelag-Branche zeigt sich 2017 experimentierfreudig.

Ungewöhnliche Materialmischungen und viel Natürlichkeit: Der Markt für Bodenbeläge ist in Bewegung, auch wenn neue Trends rar sind. Fortschritte kommen in kleinen Schritten. Diese Entwicklungen fallen in diesem Jahr auf:

n Nachhaltigkeit der Böden: In ihrer Wohnung wollen Menschen keine Schadstoffe. Nachhaltigkeit ist und bleibt damit ein wichtiges Kaufkriterium. Künstlich hergestellte Stoffe sollen, wenn möglich, durch Natur- oder naturähnliche Produkte ersetzt werden. Als Isoliermaterial kommt etwa Zellulose zum Einsatz, Trittschalldämmung gibt es auch aus Kork gefertigt. n Kombination von Materialien: Manche Hersteller sind durchaus experimentierfreudig, wenn es um die Kombination von Materialien geht. So gibt es Linoleumboden mit geschroteten Kakaobohnenschalen sowie eine Parkettkollektion mit Messingstegen. Materialmischung ist eines der Themen, mit dem sich verschiedene Designer beschäftigen. Herausgekommen ist etwa ein Parkettboden mit eingefrästen Linien im gleichmäßigen Abstand von 1,5 Zentimeter, in die sich variabel Teppichstreifen hineinlegen lassen.

n Natürlichkeit im Design: Eine Strömung der vergangenen Jahre, die sich fortsetzt. Astlöcher und andere vermeintliche Macken in Hölzern bleiben sichtbar und werden nicht entfernt. Das Holz soll erkennbar sein. Auch in der Teppichgestaltung ist Natürlichkeit wichtig. Manche Designs erinnern an organische Strukturen, zum Beispiel Baumrinde. Natürliche Farbtöne wie grau, braun oder grün sind beliebt. Diese halten sich im Wohnraum zurück, während Akzente eher mit Möbeln oder bunten Wänden gesetzt werden. n Fischgräten bei Teppichen: Teppichfliesen und -planken gewinnen weiter an Beachtung. Diese gibt es in runden, konkaven, drei-, vier- oder mehreckigen Formen. Sie bieten beim Verlegen viele Möglichkeiten. Manche Muster sind auffällig, zum Beispiel vereinzelte blaue zwischen vielen grauen Fliesen - oder auch im Fischgrätmuster verlegte Planken. Andere Muster dagegen sind kaum von Bahnenware zu unterscheiden. Erst beim zweiten Blick zeigt sich dann ihre Fliesenstruktur.

n Lose statt fest: Beim losen Verlegen ("Loose Lay") werden Böden ohne jeden Kleber auf den Untergrund gelegt. Wenn sie doch fixiert werden müssen, dann kommen statt Klebstoff vermehrt alternative Haftvermittler zum Einsatz. Auch die bei vielen Böden verbreitete schwimmende Verlegung bleibt relevant. So verlegte Böden lassen sich ohne Probleme beim Auszug oder einer Sanierung entfernen. tmn

Mehr zum Thema

Tag der Architektur Der Charme der 50er - ein Gang durch Mannheims ÖVA-Passage

Veröffentlicht
Mehr erfahren

Copyright © 2024 Mannheimer Morgen