Flüchtlinge An Altersgrenzen sollten Lernwillige nicht scheitern

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"Mehr Angebote für Migranten", "Familien brauchen Wohnraum, um sich einleben zu können" (Leserforum), BA vom Donnerstag, 18. Dezember

Die Leserbrief-Schreiberin hat mir aus dem Herzen gesprochen. Ich möchte auf einen weiteren Umstand aufmerksam machen, der mich irritiert und beschäftigt. Seit Februar 2014 gebe ich, ehrenamtlich, für die Flüchtlinge Deutschunterricht. Die meisten wurden im Laufe dieses Jahres in der Heinrich-Metzendorf-Schule in Bensheim zum Sprach-Intensivunterricht aufgenommen. Zwei jedoch, die noch immer bei mir Deutsch lernen, wurden vom Schulbesuch ausgeschlossen.

Zu alt für die Schule

Die Zwei sind sehr lernwillig, erscheinen pünktlich und haben wirklich sehr gute Fortschritte in der deutschen Sprache gemacht. Auf Nachfrage beim Schulamt in Heppenheim musste ich erfahren, dass sie nur deswegen nicht in die Schule gehen dürfen, weil sie älter als 22 Jahre sind (sie sind 25 und 26 Jahre). Wie kann es sein, dass nur das Alter ein Kriterium für den Schulbesuch ist und man damit diesen Menschen eine bessere Ausbildung verwehrt? Ein schlichter Aufnahmetest - und damit der Nachweis über Können und Befähigung - wäre sicher hilfreicher gewesen.

Den Zugang ermöglichen

Ich lese in der Zeitung, dass an der Heinrich-Metzendorf-Schule weitere Kurse für Flüchtlinge geplant sind, und appelliere an den Landkreis und die Schulbehörden, hier umzudenken und allen, die sich durch fleißiges Arbeiten, eine gute Lern- und Arbeitshaltung sowie bereits vorhandene Sprachgrundlagen auszeichnen, den Zugang zur schulischen Bildung zu ermöglichen. Zumindest könnte man sie aber, wenn eine neue Klasse gebildet wird, bevorzugt aufnehmen und ihnen so die Teilnahme am Unterricht gewähren.

Für die Chance einer künftigen Berufsausbildung und die eigenständige Sicherung des Lebensunterhalts ist das die Grundlage. Es wäre nicht nur diesen Menschen, sondern auch unserer Gesellschaft gedient.

Hannelore Nowakowski

Einhausen

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