Tierhaltung Bedenkliche Hetze gegen Hundebesitzer

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"Einsatz für Fauna und Flora", BA vom Dienstag, 12. April

Mit dem pauschalen Leinenzwang sehe ich meine Rechte als Hundehalter unangemessen eingeschränkt. Diese Anordnung ist unverhältnismäßig, da von einer Gefahr ausgegangen wird, die nicht für alle Hunde gelten kann.

Ich liebe mein kleines "Energiebündel" (ein Mischling aus dem Tierheim) und möchte ihr so viel Freiheit wie möglich geben. Brav bei Fuß geradeaus an der kurzen Leine ist keine artgerechte Haltung. Auch der im Blick auf Bewegung anspruchsloseste Hund braucht sein Maß an Auslauf ohne Leine, um ausgeglichen zu sein. Ein permanenter Leinenzwang birgt die Gefahr in sich, dass ein eigentlich lieber Hund bei dauerhafter Bewegungseinschränkung aggressiv werden kann.

Es käme niemand auf die Idee, Häuslebauer oder Autofahrer als potenzielle Umweltsünder zu diffamieren, nur weil einige wenige Bauschutt und Autoreifen illegal im Wald entsorgen. Genau das macht man mit uns Hundehaltern. Wegen einzelner "schwarzer Schafe" gleich alle Hundebesitzer unter Generalverdacht zu stellen, halte ich für maßlos übertrieben.

Ich zahle brav meine Hundesteuer (ohne zu wissen, wofür). Die "Hinterlassenschaften" meines Hundes nehme ich selbstverständlich mit. Ich nehme Rücksicht gegenüber Menschen, die Angst vor Hunden haben oder Hunde nicht mögen. In wildreichen Strecken geht mein Hund an der Leine. Und ich besuche regelmäßig die "Junghundestunde" im Hundeverein, um selbst zu lernen und meinen Hund zu fördern.

Ich möchte selbst bestimmen können, wann und wo ich es verantworten kann, meinen Vierbeiner ohne Leine laufen zu lassen.

Die Aussage des Kreisjagdberaters im Blick auf Wild, das von freilaufenden Hunden gerissen wurde ("Hier muss knallhart dagegen vorgegangen werden"), halte ich für sehr bedenklich.

Annelie Mohr

Bensheim