Tabak-Kerb Das musikalische Angebot ist leicht irritierend

Lesedauer

Bin ich etwa aus der Zeit gefallen? In den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts hoffnungslos steckengeblieben, habe mich nicht weiterentwickelt? Pardon, aber die stilistische musikalische Vielfalt bei der Lorscher Tabak-Kerb im Bierdorf hat mich in diesem Jahr leicht irritiert zurückgelassen.

Nach südamerikanischem Buena Vista Social Club (durchaus ansprechend) am Sonntagnachmittag habe ich mir für den heftig-deftigen Kerweausklang am Montag mit Früh- bis Spätschoppen etwas Stimmungsvolleres gewünscht als - wie akustisch inhaliert - coolen Jazz am alten Rathaus.

Diese Melange aus gepflegten Kontrabassrhythmen, monsterlaut hämmerndem Rap und dampfendem Skihüttengejohle (in den umliegenden Buden) hat mich "atemlos" (sorry, liebe Helene Fischer) an der Weinschänke zurückgelassen.

Ich meine: Etwas weniger musikalisch-kultureller Anspruch (und im Gegenzug dazu eine Rückkehr in die Niederungen der gemeinen Schlager-Sphären) hätte vielleicht den im Keller verharrenden Gute-Laune-Pegel am Montagnachmittag am Rathaus steigen lassen.

Einhausen spielt, was Hörer wollen

Im Weindorf soll dafür der Punk abgegangen sein, weil die Band den Nerv des Publikums voll getroffen hatte . . .

Vielleicht kommt ja die Stimmung am Marktplatz im kommenden Jahr wieder zurück. Und wer bis dahin nicht warten will, dem sei die Einhäuser Kerb in knapp zwei Wochen empfohlen. Da wird noch gespielt, was das Publikum wünscht.

Reiner Koch

Lorsch

Mehr zum Thema

Wahl der Kerwekönigin Auch die Jugend schätzt die Einhäuser Kerwe-Traditionen

Veröffentlicht
Mehr erfahren

Kerwekönigin-Wahl Einhäuser Kerwevadder erhält eine neue Begleitung

Veröffentlicht
Mehr erfahren