Phasenschieberbetrieb Die Netzfrequenz von 50 Hertz ist nicht konstant

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Zum Leserbrief "Erleben wir eine Energiewende ins Desaster?" im BA vom 10. September

Dem Inhalt des Leserbriefes kann ich als ehemaliger Inbetriebsetzungsingenieur der Firma BBC/ ABB/Alstom/GE in Mannheim für Dampf- und Gasturbinen in Kraftwerken nur voll zustimmen. Offensichtlich ist der Autor vom Fach.

Die Problematik des Phasenschieberbetriebes ist mir bekannt. Man sollte sie aber auch für den Laien einmal verständlich darstellen. Auch sollte darauf hingewiesen werden, dass die 50-Hertz-Netzfrequenz keineswegs konstant ist. Wenn mehr Strom verbraucht wird als erzeugt, sinkt die Frequenz und umgekehrt. Diese 50 Hertz dürfen aber aus technischen Gründen nur in einem engen Bereich schwanken. Die Proportionalkonstante des westeuropäischen Netzes beträgt meines Wissens 20 000 Megawatt pro Hertz. Das heißt: Wenn von der Erzeugerseite 20 000 Megawatt abgeschaltet werden und alle Verbraucher am Netz bleiben, sinkt die Frequenz um ein Hertz. Sinkt die Frequenz unter 49 Hertz, werden alle industriellen Verbraucher abgeworfen. Deshalb betreiben beispielsweise Hüttenwerke ihre eigenen Kraftwerke, weil ein "Blackout" für sie sehr hohe Kosten verursacht.

Ein bösartiger Spruch in den 80er Jahren lautete: Kraftwerksgegner überwintern bei Dunkelheit mit kaltem Hintern.

Dr. Peter Wutsdorff

Lorsch

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