Im Duden heißt es, die Provinzposse ist eine provinziell, kleinlich, engstirnig wirkende gesellschaftliche, politische oder ähnliche Auseinandersetzung mit oft grotesk anmutenden Zügen. Es gibt wichtigere Themen, als immer noch über zu früh aufgehängte "Wahlplakate" zu diskutieren. Inzwischen wird das Ganze zu einer Farce und im wahrsten Sinne des Wortes tatsächlich zu einer Provinzposse, die "grotesk anmutende Züge" annimmt. "Der Ton im Bürgermeister-Wahlkampf wird rauer", schrieb der BA am 17. August.
Die Parteien duellieren sich mit Worten. Der Wahlkampf hat tatsächlich bereits begonnen. Was machen da schon ein paar mehr oder weniger gelungene Plakate aus? Darüber sollte man lächeln. Das zeigt Größe. Aber Gründe gibt es immer wieder, um dem unerwünschten, aber offensichtlich doch ernstzunehmenden Kontrahenten zu schaden.
Ich hätte mir trotz aller Missverständnisse und des möglichen Fehlverhaltens aufgrund einer Beschlusslage mehr demokratisches Verhalten unter den Parteien gewünscht - mit klärenden bilateralen Gesprächen, gegenseitigem Verständnis und ohne großen Medienrummel. Auch wenn's vielleicht schwergefallen wäre.
So läuft das heute aber leider nicht mehr. Es gibt wirklich wichtigere Themen, die uns alle angehen. Ich zitiere aus einem Leserbrief vom vergangenen Mittwoch, allerdings in einem anderen Zusammenhang, aber zutreffend für dieses Geschehen und mein persönliches Empfinden: "So gesehen, ist dieser Vorfall mehr als eine Provinzposse, nämlich symptomatisch für den Verfall der politischen Kultur auch auf kommunaler Ebene."
Klaus Straub
Einhausen
