Rente Für einige gibt es eine "eierlegende Wollmilchsau"

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"Es gibt keine eierlegende Wollmilchsau", Bergsträßer Anzeiger vom Dienstag, 19. Juli

Es gibt keine "eierlegende Wollmilchsau" - so die Aussage von Professor R. Zohlnhöfer. Doch, die gibt es, und zwar hier in Deutschland. Hier bedienen sich die "Versorgungsberechtigten", und zu denen zählt auch der Herr Professor.

Liest man den kommentierten Beitrag "Alterssicherung in Europa", so gilt offensichtlich für alle hier aufgeführten Länder eine beitrags- oder gar steuerfinanzierte Basisabsicherung im Alter für alle, unabhängig vom Arbeitgeber und teilweise auch unabhängig vom Erwerb des Lebensunterhalts - als Angestellter, Arbeiter, Selbstständiger oder hoch bezahltes Mitglied im Vorstand einer AG. In Dänemark ist noch nicht einmal eine Erwerbstätigkeit erforderlich. Für höhere Versorgungsbezüge ist man selbst zuständig, wenn auch teilweise in Form einer zusätzlichen Pflichtversicherung.

Ein Selbstbedienungssystem für einen bestimmten privilegierten Personenkreis wie in Deutschland besteht in den aufgeführten Ländern anscheinend nicht. In Deutschland entscheiden zwar offiziell die frei gewählten Abgeordneten in den Parlamenten über die Ruhestandsbezüge - und nicht nur darüber. Diese Parlamente bestehen aber in der deutlichen Mehrheit ihrer Mitglieder sowieso aus Versorgungsberechtigten, und diese werden - durch die Mitgliedschaft im Parlament - nochmals zusätzlich versorgungsberechtigt: Sie kassieren mehrfach ab. Dies wurde doch durch die Klage bezüglich zusätzlicher Altersversorgungsbezüge eines Ex-Bürgermeisters, Ex-Landtagsabgeordneten, Ex-Ministerpräsidenten, Ex-Bundesfinanzministers und auch Ex-Lehrers recht eindeutig dokumentiert. Im Klartext: Die "Versorgungsberechtigten" entscheiden über ihre eigenen Altersbezüge = Rente. Also ist Deutschland für sie eine "eierlegende Wollmilchsau".

Und in diesem Sinne sollte man auch die Aussage von unserem Ex-Landrat Matthias Wilkes im BA vom 22. Juli bezüglich seiner fünf Wünsche lesen.

Hermann Bausch

Altersrentner im 76. Lebensjahr

Bensheim

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