FC Schalke 04 Hohe Ausfallquote seit über einem Jahr ausschlaggebend

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Zum Kommentar "Bloß nicht zu viel erwarten" im BA vom 12. Dezember

Schalke 04 hat sich durch die Gruppenphase der Champions League gemogelt", schreibt Rüdiger Ofenloch in seinem Kommentar. "Gemogelt"? Hat S04 irreguläre Tore erzielt? Wurde ein nicht spielberechtigter Kicker eingesetzt? Oder gar der Schiedsrichter bestochen? Der Kommentator wird das schwerlich nachweisen können, so dass sich solch eine Formulierung eigentlich von selbst verbietet.

Schalke kam glücklich ins Achtelfinale, gewann in einem schlechten Spiel knapp, bei einem limitierten Gegner, den allerdings der "wieder zur Supermacht erstarkte FC Chelsea" (O-Ton im Kommentar) in Maribor nicht bezwingen konnte. Die schwache Leistung hat jedoch einleuchtende Gründe. Seit über einem Jahr hat Schalke eine "Verletzungsseuche". In Stuttgart fehlten zehn potenzielle Kräfte für die erste Elf. Sead Kolasinac, Joel Matip, Leon Goretzka, Jefferson Farfan und Julian Draxler sind seit Monaten und weiterhin langfristig verletzt. Alle Stammkräfte, alle Nationalspieler.

Wer selbst Fußball spielt oder gespielt hat, weiß, wie schwierig es ist, lange Zeit ohne die besten Spieler auskommen und ständig mit anderen Kickern auf anderen Positionen antreten zu müssen. Schalke füllt seit über einem Jahr seine Mannschaft mit A-Jugendlichen und U-23-Spielern auf - und spielte mit einer "Not-Elf" trotzdem die beste Rückrunde der Vereinsgeschichte, qualifizierte sich zum dritten Mal hintereinander für die Champions League und das Achtelfinale.

Unter solchen erschwerten Bedingungen kann es zwischendurch schon mal zu "Klatschen" gegen derzeit noch übermächtige Gegner kommen. Zumal diese auch gegen andere deutsche Mannschaften ihre Qualitäten schon unter Beweis gestellt und deutlich gewonnen haben. Die Inkonstanz von S04 ist jedoch eindeutig durch die extrem hohe Zahl von Verletzten verursacht.

Heinz Eichhorn

Lautertal