Gesellschaft In der Koalition ginge es bestimmt auch ohne Bayern

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Im Bensheimer Basinusbad sah ich mehrfach junge Frauen (oder war's immer dieselbe?) in einem Burkini. Na und?

Vor etwas mehr als hundert Jahren durften auch europäische Frauen nur in knöchellanger Badebekleidung ins Wasser.

In einem Bensheimer Markt begegnete mir ein muslimisches Ehepaar - die Frau bis auf einen Sehschlitz be(ver)kleidet. Ungewohnt. Zugegeben, Vollverschleierung würde auch mich komisch anmuten. Aber, es gibt Schlimmeres auf der Welt und alles braucht seine Zeit. Der Islam ist rund 600 Jahre jünger als das Christentum - und was haben dessen Anhänger - beginnend im Jahre 1400 - alles getrieben!

Was soll diese Überheblichkeit?

Jetzt fordert nicht nur die Nichtwähler-Partei, sondern auch der kraftmeiernde Polit-Stänkerer Seehofer Burkaverbot und Abschaffung der doppelten Staatsbürgerschaft. Die logische Konsequenz eines Burka-Verbotes wäre vermutlich, dass diese Frauen (in Deutschland) überhaupt nicht mehr aus dem Haus dürfen.

Was soll diese Überheblichkeit? Es ist noch gar nicht so lange her, dass deutsche Frauen keinen Arbeitsplatz annehmen, kein Konto eröffnen durften, ohne dass der Herr Gemahl die Genehmigung dazu gab. Und das Frauenwahlrecht gibt es in Deutschland auch erst seit dem Jahr 1918.

Traditionelle Quertreiber

Sind sich die traditionellen Quertreiber aus dem Alpenland eigentlich darüber im Klaren, dass sie selbst in einer Art doppelter Staatsbürgerschaft leben? Schließlich hat Bayern nie das Grundgesetz unterschrieben.

Ich bin kein Merkel-Fan, aber die Art, wie die Bajuwaren seit Monaten glauben, mit ihr Jojo spielen zu können, müsste eigentlich zwangsläufig dazu führen, sie aus der Koalition zu kippen. Es ginge bestimmt auch ohne sie.

Joachim Mandrysch

Bensheim