"Auf einen Wein mit dem Pfarrer", BA vom 3. Juli
Gefragt wurde Dekan Meurer im BA, welche Bedeutung der Wein für Jesus hatte. Des Dekans Antwort: Wein sei ein Zeichen der Lebensfreude, weshalb der Wein von Jesus gewählt worden sei, um seine Hingabe für Gott und die Menschen auszudrücken.
An dieser Erklärung ist Grundsätzliches unverständlich:
Bittere Lebenshingabe - ausgedrückt mit lebensfreudvollem Wein-Genuss? Das ist eine widersprüchliche Symbol-Logik.
Lebenshingabe für Gott - so, als ob Gott irgendetwas bräuchte wie die alten Götter - ach, herrjemine (ach, mein Herr Jesus)!
Hingabe Jesu - zu welchem Zweck denn?
Kurz gesagt, ist es so:
1. Jesu Hingabe meint: sein Engagement unter Lebenseinsatz für ein Reich der Liebe (= Reich Gottes). Das zu teilende Brot ist dafür das Zeichen.
2. Der äußerst gut schmeckende Wein ist ein treffendes Zeichen für das glückliche Leben in einer Liebes-Gerechtigkeits-Gesellschaft, für das Jesus sich einsetzte. Fülle und Glück ist es, in einer solchen Gesellschaft zu leben - die über den Tod hinaus in Gott weitergeht. Der herumzureichende Wein ist dafür das Zeichen.
Also: Nicht nur wie Brot, sondern auch wie Wein ist Jesu Leben. Und Christen nehmen am Jesus-Mahl teil, weil sie wie Jesus leben wollen, sein Leben in sich aufnehmen wollen: Engagiert wie zu teilendes Brot zum Zweck einer gesellschaftlichen Friedensherrschaft wie sonnengereifter Wein.
So geht die Symbol-Logik klar auf, statt sinntrüb und unverständlich zu erscheinen wie in Dekan Meurers Erklärung.
Stefan Link
Pastoralreferent a. D.
Lorsch