500 Jahre Reformation Luther lebte unerschrocken seine Überzeugung

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"Um Deutschland steht es schlecht", BA vom 30. Dezember:

Am 17. und 18. April 1521 musste sich Martin Luther auf dem Reichstag zu Worms vor Kaiser Karl V. verantworten. Er war hier vorgeladen und aufgefordert, seine Schriften und Überzeugung zu widerrufen. Hier sprach er die Worte: "Mein Gewissen ist im Wort Gottes gefangen. Deshalb kann und will nichts widerrufen. Denn es ist unzuverlässig und unredlich, gegen das Gewissen zu handeln. Ich kann nicht anders. Hier stehe ich. Gott helfe mir. Amen!"

Martin Luther und die Reformatoren wie Jan Hus, Johannes Calvin, Guillaume Farel und andere erinnern uns nachdrücklich an den Ursprung unseres Glaubens, die Bibel und Jesus Christus. Wir machen uns bewusst, dass wir unseren Glauben durchdenken sollten, dass unser persönliches Gewissen geschärft und erweckt werden soll.

Für Luther war Sola scriptura, lateinisch = "allein durch die Schrift; und allein Christus" der theologische Grundsatz der Reformation. Maßgebend für die reformatorische Theologie war die Heilsbotschaft, die allein durch die Bibel vermittelt wird und durch keine Ergänzung von kirchlichen Überlieferungen bedurfte.

Kampf um die Lehre

Luther hat dafür gekämpft, die Lehren der Kirche mit der Bibel in Einklang zu bringen. Er hat auf viele unbiblische Vorstellungen aufmerksam gemacht und sie abgelehnt: den Verkauf von Ablassbriefen, die Verehrung von Heiligen und Reliquien, die Überzeugung, Priester und Heilige ständen als Vermittler und Fürsprecher zwischen Gott und den Menschen. Er hinterfrage auch die Überlieferung der Kindertaufe und lehnte die Lehre von der Unsterblichkeit der Seele ab.

Als protestantischer Christ kann sich genau genommen nur bezeichnen, wer sich nicht auf seine eigenen Werke beruft, um vor Gott zu bestehen, sondern allein durch das Opfer Jesu Christi: Wer nie aufhört, sein Denken und Handeln anhand der Bibel zu hinterfragen und zu reformieren. Wer sich nicht an der Meinung und Wertvorstellung der Gesellschaft, ihren Gefühlen und seinen eigenen Meinungen orientiert, sondern sein Gewissen am Wort Gottes schärft.

Das Jubiläum der Reformation nach 500 Jahren zeigt uns einen Mann des Glaubens, der unerschrocken und mutig seinen Glauben und seine Überzeugung lebte. Ein Mann, der die zehn Gebote Gottes lehrte und respektierte. Der sich nicht dem Druck der Gesellschaft beugte, um sich deren Vorstellungen an zu passen.

Luther hatte eine Reformation begonnen, die aber heute nicht zu Ende geführt ist. Trotz der heutigen Abkehr von der Autorität der Bibel sollte auch nach dem Prinzip "Sola scriptura" die Reformation im 21. Jahrhundert weitergeführt werden.

Hans Woywod

Lindenfels

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