Parkplatz-Ost Parkplatz-Projekt ist völlig überflüssig

Lesedauer

Zum östlichen Ende des sogenannten Weltkulturerbes fällt mit nichts mehr ein. Oder vielleicht doch: Haben die Planer dieses Projektes schon einmal auch nur ansatzweise beobachtet, wie die Parkplatzsituation entlang der Odenwaldallee/Nibelungenstraße in der Realität aussieht?

Verlieren sich am Wochenende noch bis zu zehn Fahrzeuge mit "Nicht-HP"-Kennzeichen am östlichen Stadtrand, so sind es werktags kaum zwei bis drei.

Keine Heerscharen von Besuchern

Erst kürzlich hat die Stadtverwaltung die Parkplätze entlang der Odenwaldallee neu markieren lassen, um damit die Raser auszubremsen, die mit bis zu 60 km/h durch die verkehrsberuhigte Zone fahren. Nur wirkt diese Bremse nicht, weil dort selbst am Sonntagnachmittag fast keine Fahrzeuge abgestellt werden.

Die Befürchtung, dass wahre Heerscharen von Besuchern, die das Kloster sehen wollen, die Straßen überfluten, kann ich nicht teilen. Das müssen wir erst noch beobachten, bevor wieder ein hoher sechsstelliger Betrag im Teer versenkt wird.

Was aber auffällt, ist: Wenn in der Stadt Veranstaltungen wie beispielsweise der Fastnachtsumzug, die Kerwe oder unlängst der Weihnachtsmarkt stattfinden, dann ist im Klosterviertel ein Verkehr wie in Frankfurt auf der Zeil.

Wer will leblose Grashügel sehen?

Dabei hatten wir ja mal einen sehr großen Parkplatz vor der Klostermauer, der mittlerweile ja glücklicherweise für diese Anlässe wieder geöffnet ist.

Glauben die Befürworter der Parkplatzlösung "Ost" wirklich, dass die paar Menschen, die das Weltkulturerbe besuchen, sich für die klägliche Mauer oder den leblosen Grashügel interessieren, die Altenmünster darstellen sollen? Nein - sie wollen die Torhalle sehen, das "Kapellchen" wie sie liebevoll in Lorsch genannt wird, und den Marktplatz mit dem alten Rathaus.

Da kommt bei mir der Verdacht auf, dass mit der Parkplatzlösung die Besucher regelrecht gezwungen werden sollen, sich die "Attraktionen" anzusehen, die für viel Geld entlang der alten Bensheimer Landstraße bis zur Weschnitz entstanden sind.

Ich bin nicht bereit, weiterhin die jährlichen Erhöhungen von Abgaben und Steuern an die Stadt Lorsch mitzutragen, nur weil ein aus meiner Sicht völlig überflüssiges Parkplatzprojekt unbedingt durchgesetzt werden soll.

Herwig Latzel

Lorsch

Mehr zum Thema

Konzert Gitarrenmusik im Kirchenrest in Lorsch

Veröffentlicht
Mehr erfahren

Ernährung I Streit um Knöllchen in Mannheim: Obstbauer kündigt Lieferstopp an – Verwaltung lenkt ein

Veröffentlicht
Mehr erfahren

Sanierung Ratsäckerweg in Heppenheim in der Woche ab dem 27. Juni voll gesperrt

Veröffentlicht
Mehr erfahren